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Ambivalenz der Wissenschaften – Nutzen und Schaden

Öffentliche Vortragsreihe im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ an der Freien Universität Berlin / Beginn am 28. Oktober

Nr. 204/2021 vom 25.10.2021

Unter dem Titel „Ambivalenz der Wissenschaften – Nutzen und Schaden“ halten renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen im Laufe des Wintersemesters immer donnerstagabends Uhr öffentliche Vorträge über Fluch und Segen von Wissenschaften, die nahe beieinanderliegen können. Die Reihe ist Teil des Vorlesungsprogramms Offener Hörsaal an der Freien Universität Berlin und richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Interessierte können die Vorträge im Livestream verfolgen oder auch vor Ort an den Veranstaltungen teilnehmen. Da die Plätze im Hörsaal wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen begrenzt sind, wird um eine einmalige Anmeldung per E-Mail gebeten: Die Plätze im Hörsaal sind wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen begrenzt. Diejenigen, die die Vorlesung als Präsenzveranstaltung besuchen möchten, werden um eine einmalige Anmeldung gebeten unter: david.niebauer@fu-berlin.de.

Ob Künstliche Intelligenz, Big Data-Analysen, Gentechnologien, Experimente mit Viren oder Studien zu Krieg und Frieden: Forschungen versprechen gesellschaftlichen Fortschritt und bergen gleichzeitig das Risiko einer missbräuchlichen Nutzung. Doch oft lassen sich die unerwünschten Nebenfolgen nur schwer voraussehen, anschließend nicht unterbinden. Wie also gehen Wissenschaften damit um, wenn Forschungsprojekte nicht nur für gesellschaftlich nützliche Ziele verwendet, sondern auch für politische oder militärische Zwecke instrumentalisiert werden? Welche Verantwortung tragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Lässt sich wissenschaftliche Entwicklung ethisch gestalten?

Die öffentliche Ringvorlesung widmet sich diesen Fragen anhand von historischen und aktuellen Beispielen sowie mit unmittelbaren Bezügen zur Freien Universität Berlin. Denn der Campus Dahlem selbst liefert außerordentlich bedeutsame wissenschaftsgeschichtliche Beispiele für die „Dual Use“-Problematik, wie unter anderem die Entdeckung der Kernspaltung zeigt. Dieses Experiment hat den Weg zu Nuklearwaffen bereitet, aber ebenso die friedliche Nutzung der Kernenergie vorangetrieben, die wiederum aus heutiger Sicht selbst als ein Problemfall gilt. Zugleich bringt die Freie Universität auch gegenwärtig als ein breit aufgestellter und innovativer Wissenschaftsstandort komplexe Herausforderungen für Forscherinnen und Forscher hervor. Die Vorträge beleuchten aus der Sicht verschiedenster Disziplinen die vielfältigen Ambivalenzen der Wissenschaften; diskutiert wird über einen geeigneten Umgang auf gesellschaftlicher, politisch-rechtlicher und wissenschaftlicher Ebene. So werden die Vortragenden unterschiedliche Möglichkeiten einer Regulierung der Wissenschaften vorstellen sowie darüber reflektieren, inwieweit bestimmte Maßnahmen überhaupt im Einklang mit der grundgesetzlich garantierten Forschungsfreiheit stehen und zur Vermeidung gesellschaftlicher Schäden beitragen können.

Eine Veranstaltung wird organisiert von der Arbeitsgruppe „Dual Use“ und des Fachbereiches Biologie, Chemie und Pharmazie der Freien Universität Berlin; konzipiert wurde sie von der Arbeitsgruppe sowie von Prof. Dr. Jens Rolff und David Niebauer, M. A.

Zeit

  • donnerstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, Beginn: 28. Oktober 2021

Teilnahme

  • Teilnahme vor Ort: Die Plätze im Hörsaal sind wegen der aktuellen Corona-Bestimmungen begrenzt. Diejenigen, die die Vorlesung als Präsenzveranstaltung besuchen möchten, werden um eine einmalige Anmeldung gebeten unter: david.niebauer@fu-berlin.de.  Der Ort der Veranstaltung wird anschließend per E-Mail mitgeteilt.

Programm

  • 28. Oktober 2021, 18.15 – 19.45 Uhr
    Ambivalenz der Wissenschaften: „Dual Use“ aus Sicht verschiedenster Disziplinen / Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung
    Vortrag von Prof. Dr. Jens Rolff und Mitglieder der Arbeitsgruppe „Dual Use“, Freie Universität Berlin / Dr. Johannes Fritsch, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 4. November 2021, 18.15 – 19.45 Uhr
    Zwischen Stickstoffdünger und Giftgas: Fritz Haber
    Vortrag von Prof. Dr. Bretislav Friedrich, Fritz-Haber-Institut, Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
  • 11. November 2021, 18.45 – 19.45
    Die Entdeckung der Kernspaltung, Atomenergie und die Bombe
    Vortrag von Prof. Dr. Dieter Hoffmann, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
  • 18. November 2021, 18.15 – 19.45 Uhr
    Zwischen internationaler Anerkennung und Verbrechen: Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik
    Vortrag von Dr. Manuela Bauche, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
  • 25. November 2021, 18.15 –19.45 Uhr
    Verantwortung für die eigene Forschung
    Vortrag von Prof. Dr. Joachim Heberle, Arbeitsbereich Experimentelle Molekulare Biophysik und Ombudsman für die Wissenschaft, Freie Universität Berlin
  • 2. Dezember 2021, 18.15 – 19.45 Uhr
    Rechtliche Aspekte der „Dual Use“-Forschung
    Vortrag von Prof. Dr. Heike Krieger, Arbeitsbereich Öffentliches Recht und Völkerrecht, Freie Universität Berlin
  • 16. Dezember 2021, 18.15 – 19.45 Uhr
    Wissenschaftskommunikation und ihre Fallstricke
    Prof. Dr. Christian Drosten (Institut für Virologie) im Gespräch mit der Journalistin Julia Vismann (Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), moderiert von Prof. Dr. Charlotte Kloft (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Jens Rolff (Freie Universität Berlin)
  • 6. Januar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Gentechnik: Das Beispiel CRISPR/Cas
    Vortrag von Prof. Dr. Theodor Dingermann, Institut für Pharmazeutische Biologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 13. Januar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Daten, Datenproduktion und Big Data
    Vortrag von Prof. Dr. Eirini Ntoutsi, Arbeitsbereich Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, Freie Universität Berlin
  • 20. Januar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Machine Learning und Künstliche Intelligenz
    Vortrag von Prof. Dr. Toby Walsh, Department of Computer Science and Engineering, University of New South Wales Sydney, Australien
  • 27. Januar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Citizen Science im Spannungsfeld von „Dual Use“
    Vortrag von Dr. Michael Weber, Rechenkraft.net e. V., Marburg
  • 3. Februar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Counter-forensics as Political Intervention
    Vortrag von Dimitra Andritsou, M.A., Forensic Architecture,Goldsmiths, University of London
  • 10. Februar 2022, 18.15 – 19.45 Uhr
    Ethik in den Wissenschaften: Was das Bildungssystem leisten müsste/ Resümee und zukünftige Perspektiven
    Vortrag von Dr. Julia Dietrich, Arbeitsbereich Didaktik der Philosophie und Ethik, Freie Universität Berlin / Prof. Dr. Jens Rolff und Mitglieder der Arbeitsgruppe „Dual Use“, Institut für Biologie, Freie Universität Berlin

Weitere Informationen

Kontakt

  • Dr. Werner Kogge, Privatdozent am Institut für Philosophie an der Freien Universität Berlin, E-Mail: werner.kogge@fu-berlin.de
  • Sebastian Treu, Geschäftsstelle Offener Hörsaal im Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 838-63325, E-Mail: sebastian.treu@fu-berlin.de

Hinweis

Eine Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen an der Freien Universität Berlin ist nur mit einem der folgenden Nachweise möglich:

  • tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest
  • Impfbescheinigung (gültig 14 Tage nach vollständiger Impfung)
  • Bescheid über eine Genesung

Der Veranstalter behält sich vor, sich den Nachweis vorzeigen oder bestätigen zu lassen. Aktuelle Hinweise entnehmen Sie bitte der Website: http://www.fu-berlin.de/offenerhoersaal.

Weitere Vorlesungsreihen im Rahmen des Offenen Hörsaals

  • Relevanz? Relevanz! Geisteswissenschaftliche Perspektiven
    Dienstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, seit 19. Oktober 2021
    Konzeption: Prof. Dr. Anita Traninger, Prof. Dr. Inga Mai Groote, Prof. Dr. Andreas Thier
  • Die vielen Anfänge von Demokratie
    Dienstags, 18.15 bis 19.45 Uhr, seit 19. Oktober 2021
    Konzeption: Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum, Prof. Dr. Jörg Klinger, PD Dr. Werner Kogge

Das Programm des Offenen Hörsaals wird seit mehr als drei Jahrzehnten für die Öffentlichkeit und für Studierende veranstaltet.