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Mathematik, Informatik und Physik: Die ersten vier Fellows des MIP.labor wollen harte Themen mit kreativen Formaten in die Öffentlichkeit bringen

Mit der Berufung von drei Fellows und einem Junior-Fellow nimmt das MIP.labor, die neue Ideenwerkstatt für Wissenschaftskommunikation an der Freien Universität Berlin, von der Klaus Tschira Stiftung gefördert den Betrieb auf

Nr. 147/2021 vom 28.07.2021

Die ersten Fellows des MIP.labor haben sich viel vorgenommen: Die Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten wollen neue Formate entwickeln, um auch harte Themen aus der Mathematik, Informatik und Physik speziell jungen Zielgruppen nahezubringen. Es geht um eine kreative Auseinandersetzung mit komplexen Inhalten. Dafür haben die Fellows jeweils sechs Monate Zeit, stehen in engem Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihres Themas und werden von Software-Spezialistinnen und -Spezialisten des MIP.labor unterstützt. Ausgewählt wurden die Fellows vom Beirat des MIP.labor.

Den Anfang macht die Physikerin und Philosophin Johanna Michaels. Sie steht noch am Anfang ihrer Karriere als Wissenschaftsjournalistin und ist Anfang Juli als Junior-Fellow angetreten. Gerade widmet sie sich intensiv der Recherche zu ihrem Thema „Raumwahrnehmung" und testet gemeinsam mit dem Softwarespezialisten Stefan Auerbach erste Visualisierungen in einer Virtual Reality-Umgebung. Die Nutzerinnen und Nutzer sollen die verschiedenen physikalischen und mathematischen Räume mit Hilfe einer 3D-Brille betreten können und so am eigenen Leib erfahren, wie sich eine fremde Geometrie anfühlt.

„Viele unterschätzen, wie wichtig Kreativität für Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten ist. Wir müssen nicht nur besonders sorgfältig recherchieren, einordnen, hinterfragen - wir müssen auch Menschen für die Auseinandersetzung mit Wissenschaft begeistern. Das MIP.labor bietet mir die Chance, hierfür neue Wege zu finden. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, so Johanna Michaels.

Im September wird Christoph Drösser seine Zeit als Fellow beginnen. Der Mathematiker war viele Jahre lang Redakteur der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ und gründete dort unter anderem das Magazin „ZEIT WISSEN“. Seit 2014 lebt und arbeitet er als freier Wissenschaftsjournalist und -autor in San Francisco. Er wird sich mit den mathematischen Konzepten von Fairness und Vorurteilen beschäftigen, die wichtig für Algorithmen der Künstlichen Intelligenz sind. Der promovierte Philosoph und Physiker Reinhart Brüning - der dritte Fellow - ist als freier Wissenschaftsjournalist vor allem für Hörfunk und Fernsehen tätig, z.B. für das ZDF und die WDR-Wissenschaftssendung „Quarks“. Er wird sich dem Thema Blockchain widmen, einerseits den Grundlagen dieser Technologie und andererseits den vielfältigen Anwendungen. Der Biologe Rüdiger Braun, der vierte MIP.labor-Fellow, berichtet als Journalist vor allem über Themen aus dem lebenswissenschaftlichen Bereich. Braun ist mit vielfältigen Beiträgen in den Bereichen Printmedien, Radio und Fernsehen zu Hause. Im MIP.labor wird er das Thema „Rhythmus“ mit Methoden der Mathematik und der Computeranimation interaktiv erfahrbar machen.

Das oberste Ziel im Experimentierlabor ist das Ausprobieren von Neuem. Hierbei dürfen die Fellows sich an Unbekanntes herantasten, können scheinbar verrückte Ideen ausprobieren und auch mal einen Ansatz wieder verwerfen. Ganz ähnlich wie es auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Arbeit in einem Labor tun.

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