Ästhetik als Wissenspraxis
Digitale Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung“ der Freien Universität Berlin vom 24. bis 26. Juni 2021
Nr. 119/2021 vom 21.06.2021
Ästhetische Dimensionen von Wissen und Wissenswandel in vormodernen, europäischen sowie nicht-europäischen Kulturen sind das Thema der digitalen Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Episteme in Bewegung“ der Freien Universität Berlin. Die Online-Konferenz vom 24. bis 26. Juni ist öffentlich, um Anmeldung wird gebeten: https://www.sfb-episteme.de/veranstaltungen/Tagungen/Aesthetiken-als-Wissenspraktiken-in-der-Vormoderne/PM-registration_jt_2021/index.html. Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch; für nicht-deutschsprachige Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Simultanübersetzungen angeboten. Im Rahmen des SFB „Episteme in Bewegung“ untersuchen Forscherinnen und Forscher den Wissenswandel in vormodernen Kulturen.
Die Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland befassen sich im Rahmen der Tagung vor allem mit Verfahren der Wissensgenerierung. Im Zentrum steht die Annahme, dass der Transfer von Wissen stets an materiale wie mediale Objekte, Darstellungsverfahren oder Praktiken gebunden ist. Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass sich Wissen an und in Interaktion mit materialen Objekten generiert; durch den Transfer von Wissen entstünden demnach außerdem kulturspezifische Objekte, Darstellungsweisen und Medien. Der Begriff „Ästhetik“ bezieht sich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge dabei nicht auf Theorien des „Schönen“. Vielmehr versteht er sich als ein offenes Konzept, um im transkulturellen Vergleich Praktiken und sinnliche Erfahrungskategorien zu untersuchen. Wie differenziert sich in einer chinesischen Landschaftsdarstellung die Wahrnehmung von Landschaft im Unterschied zu einer italienischen Renaissancezeichnung oder einem altenglischen Epos? Wie werden ästhetische Verfahren wirksam, um etwa sprachliche Dimensionen von Sinnlichkeit wie „Süße“ aufzurufen und so die Sinne der Hörerschaft einzubeziehen? Inwiefern materialisieren sich in Techniken, Handfertigkeiten oder auch Zeremonien kulturelle Verstehensweisen des Zusammenspiels von Sinnlichkeit und Verstand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der der achten Jahrestagung des SFB „Episteme in Bewegung“ gehen Fragen nach wie: Was kennzeichnet kultur- und zeitspezifische ästhetische Phänomene in ihrem kulturellen Kontext? Welche Rolle spielen religiöse Hintergründe, kultische Praktiken, handwerkliche Techniken und Materialitäten? Welche Konzepte und Begrifflichkeiten entstehen? Welche ästhetischen Praktiken bilden sich aus, wo werden sie wirksam und wie lassen sie sich beschreiben?
Der Sonderforschungsbereich „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbunds machen es sich zur Aufgabe, Prozesse des Wissenswandels in europäischen und nicht-europäischen Kulturen in der Vormoderne zu untersuchen.
Weitere Informationen
Programm der Jahrestagung
Anmeldung
Kontakt
Dr. Kristiane Hasselmann, Wissenschaftliche Geschäftsführung des Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung“, Freie Universität Berlin, Tel.: 030 – 838 70123, E-Mail: info@sfb-episteme