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Samuel Fischer-Gastprofessor Juan Gabriel Vásquez im Gespräch mit Alberto Manguel

Digitale Antrittsvorlesung am 11. Mai 2021 um 18.00 Uhr am Peter Szondi-Institut der Freien Universität Berlin

Nr. 081/2021 vom 06.05.2021

Der kolumbianische Schriftsteller Juan Gabriel Vásquez hält am 11. Mai 2021 seine Antrittsvorlesung als Samuel Fischer-Gastprofessur für Literatur am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Im Rahmen der öffentlichen Vorlesung spricht Juan Gabriel Vásquez mit dem Schriftsteller und Übersetzer Alberto Manguel über das gesellschaftliche Potenzial und den diskursiven Ort von Fiktion. Fragen nach der historischen Funktion des Romans sollen dabei als Ausgangpunkt für Reflexionen über dessen gegenwärtige Verortung dienen. Die Veranstaltung findet digital statt.

Als Gastprofessor unterrichtet Juan Gabriel Vásquez ein Seminar mit dem Titel „The Politics of Fiction: Discussions on History, Memory, and the Possibility of Truth“ am Peter Szondi-Institut, in dem er sich dem Roman im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Fiktion nähert und dessen Rolle vor dem Hintergrund von post-truth Diskursen befragt.

Juan Gabriel Vásquez gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Erzähler Lateinamerikas. Sein schriftstellerisches Werk umfasst fünf Romane, einen Essayband, eine Biografie über Joseph Conrad und einen Kurzgeschichtenband. Es ist bisher in 16 Sprachen erschienen und mehrfach ausgezeichnet worden. Zudem übersetzt Juan Gabriel Vásquez Autoren wie Victor Hugo und E. M. Forster, schreibt Essays und Kolumnen für die kolumbianische Zeitschrift El Espectador und unterrichtete unter anderem als Gastprofessor für Weltliteratur in Bern. In seinen Büchern setzt sich Vásquez mit Kolumbiens gewalttätiger Geschichte auseinander. Mit seinem Debütroman Los Informantes von 2004 (dt. Die Informanten, 2010) gelangte Vásquez zu internationaler Aufmerksamkeit. Im Buch geht er anhand der Recherchen eines kolumbianischen Journalisten und dessen Chronik einer deutsch-jüdischen Familie den Spuren politischer Verfolgungen im Kolumbien der 1930er Jahre nach. Für sein Buch El ruido de las cosas al caer (dt. Das Geräusch der Dinge beim Fallen, 2014) erhielt Vásquez drei Auszeichnungen: den „Premio Alfaguara de Novela“, den „International IMPAC Dublin Literary Award“ – einen der höchstdotierten Literaturpreise der Welt, – und „den Premio Gregor von Rezzori“. Es erzählt von den Auswirkungen des Drogenhandels in Kolumbien und porträtiert eine Generation, die vom Krieg zwischen dem Kartell Pablo Escobars und der Regierung langfristig geprägt wurde. Sein Roman, La forma de las ruinas (dt. Die Gestalt der Ruinen, 2018) gelangte im Jahr 2019 auf die Shortlist des Man Booker Prize. Nach langjährigem Arbeiten und Wirken in Europa lebt Vásquez mit seiner Familie derzeit im kolumbischen Bogotá. Sein jüngster Erzählband Lieder für die Feuersbrunst erschien im Februar 2021 auf Deutsch.

Samuel Fischer-Gastprofessur

Seit mehr als 20 Jahren besetzen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten für ein Semester die Samuel Fischer-Gastprofessur am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Getragen wird das Programm von der Freien Universität Berlin, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem S. Fischer Verlag und Holtzbrinck Berlin – Inspire Together. Ziel ist die kritische Reflexion über die Literaturen der Welt. Die Professur soll den Gedankenaustausch über Landesgrenzen hinweg ermöglichen.

www.sfischergastprofessur.de 

Antrittsvorlesung

Die öffentliche Antrittsvorlesung wird am 11. Mai 2021 um 18.00 Uhr digital stattfinden. Details werden auf der Website des Peter Szondi-Instituts veröffentlicht:

www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we03 

Kontakt

Dr. Leonie Achtnich, Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin, E-Mail: leonie.achtnich@fu-berlin.de