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Sozialen Zusammenhalt international erforschen

Berlin University Alliance und University of Oxford fördern gemeinsame Verbundprojekte / Pressemitteilung von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin

Nr. 034/2021 vom 25.02.2021

Im Rahmen der Oxford/Berlin Wissenschaftskooperation zwischen der Berlin University Alliance (BUA) und der University of Oxford werden drei interdisziplinäre Forschungsprojekte gefördert. Sie befassen sich mit Arbeitsbedingungen bei digitalen Plattformen, institutionellen Veränderungen in Krisenzeiten und der Rolle von Museen im Dialog über sozialen Zusammenhalt. Die Fördersumme beträgt insgesamt 535.000 Euro über 15 Monate. Förderstart ist der 1. Februar.

Die ausgewählten Projekte im „Inaugural Call for Proposals for Cooperation Groups of the OX|BER Centre for Advanced Studies 2020” verbinden nicht nur verschiedene Disziplinen miteinander, sondern auch Berlin und Oxford sowie die Grand Challenge Initiatives der BUA mit den strategischen Partnerschaften.

Das 2020 aus der Taufe gehobene OX|BER Centres for Advanced Studies (CAS) verbessert die Rahmenbedingungen der Oxford/Berlin Wissenschaftskooperation. Mit ihm etablieren die Partnerinnen ein international sichtbares Wissenschaftsnetzwerk und verbinden Ressourcen und Kapazitäten Oxfords und Berlins zum beiderseitigen Nutzen. Als Weiterentwicklung der Joint Seed Funding-Projekte aus den Jahren 2018 und 2019 zu größeren Formaten trägt es zur Schwerpunkt- und Kapazitätsbildung im Bereich der Grand Challenge Initiatives der BUA bei. Die erste Ausschreibung des CAS stand im thematischen Fokus der Grand Challenge Initiative Social Cohesion. Den geförderten Kooperationsgruppen wird dabei die Möglichkeit gegeben, ihre Projekte organisatorisch möglichst flexibel umzusetzen.

„Mit den nun ausgewählten Forschungsgruppen ist es gelungen, exzellente Forscherinnen und Forscher zu gewinnen. Die bewilligten Vorhaben zeichnen sich durch die Vielfalt ihrer Fragestellungen und wissenschaftlichen Herangehensweisen aus. Diese reichen von der praxisnahen Forschung und Etablierung von Rating-Systemen von Plattformen bis hin zu dezentralen Fallbeispielen für die Auswirkungen von Krisen auf den sozialen Zusammenhalt“, sagt Dr. Ulrike Hillemann-Delaney, Leiterin Internationales der Technischen Universität Berlin und Sprecherin des Steering Committees des Cross-Cutting Theme: Internationalization der BUA. „Hier zeigt sich der große Vorteil des neu gegründeten Centres for Advanced Studies. Gerade in der aktuellen Pandemiesituation mit deutlich eingeschränkten Reisemöglichkeiten hoffen wir, mit dem Centre innovative Austauschformate erproben zu können.“

Die Kooperationsgruppen richten mit ihren Projekten einen jeweils ganz eigenen Blick auf wichtige Fragestellungen unserer Zeit und haben durch ihren teilweise sehr praxisorientierten Zugang einen direkten Effekt für die Gesellschaft, indem Sie beispielsweise Lösungsansätze zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen entwickeln. Bewerben konnten sich Projekte, die bereits durch ein OX|BER Seed Funding gefördert wurden. An den Forschungsvorhaben mussten mindestens eine Verbundpartnerin der Berlin University Alliance beteiligt sein sowie die University of Oxford.

Die Projekte im Einzelnen

  • „FAIRWORK Germany, Improving Working Conditions for Platform Workers in Germany“, Prof. Dr. Jan Kratzer, Technische Universität Berlin, und Prof. Mark Graham, University of Oxford

    Das Team befasst sich mit den Arbeitsbedingungen von Angestellten bei digitalen Plattformen. Sie untersuchen in diesem Zusammenhang Fragen und Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt. Die Forschenden wollen aktiv zur Verbesserung von Arbeitsbedingungen beitragen, indem sie unter anderen Rankings von digitalen Plattformen einführt.

  • „Transitions and Social Cohesion in Context of Multiple Crises“, Prof. Dr. Sérgio Costa, Freie Universität Berlin, und Dr. Annette Idler, University of Oxford

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen sozialen Zusammenhalt im Kontext multipler Krisen (politische Krisen, Notsituationen in Grenzgebieten und Covid-19-Pandemie) in Kolumbien und südamerikanischen Grenzgebieten. Dabei fragen sie unter anderem, wie institutionelle Transformationen von zeitgleich stattfindenden Prozessen und Krisen beeinflusst werden und welche Auswirkungen sie auf den sozialen Zusammenhalt von Gemeinschaften in Grenzgebieten haben. Das interdisziplinäre Projekt befindet sich an der Schnittstelle von Soziologie und Friedens- und Konfliktforschung.

  • „Oxford-Berlin Initiative on Museums as Spaces of Social Cohesion and Conflict“, Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Technische Universität Berlin, und Prof. Dan Hicks, University of Oxford

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit zentralen Bereichen des Themenkomplexes Social Cohesion. Sie fördern neue transnationale und interdisziplinäre Forschung zum Dialog über kulturelle Restitution. Dabei stellen sie Stimmen aus dem sogenannten Globalen Süden in den Vordergrund. Das Projekt fokussiert auf die besondere Bedeutung von Museen in den Dialogen um sozialen Zusammenhalt, sei es in der Forschung oder in seiner Rolle als zentrale sozio-politische Orte einer Wissensgesellschaft.

Kontakt

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Weitere Informationen

Pressekontakt

Hans-Christoph Keller, kommissarischer Pressesprecher der Berlin University Alliance und Pressesprecher der Humboldt-Universität zu Berlin

E-Mail: medien@berlin-university-alliance.de