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Theater in Polen während der Pandemie

Online-Veranstaltung am 8. Januar 2021 um 18 Uhr

Nr. 001/2021 vom 05.01.2021

Die Situation der Theater und der Kulturszene in Polen während der Coronavirus-Pandemie sind das Thema eines öffentlichen Gesprächs am 8. Januar um 18 Uhr; es ist der zweite Termin der Online-Veranstaltungsreihe „Theater während der Pandemie: Temporäre Gemeinschaften und Digitalität“, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projekts „Extended Audiences“ des Exzellenzclusters „Temporal Communities – Doing Literature in Global Perspective“ der Freien Universität Berlin organisiert wird. Gesprächsgäste am 8. Januar sind Grzegorz Jarzyna, Regisseur und künstlerischer Leiter des Teatr Rozmaitości (TR Warsaw) in Warschau, und Anna Lewanowicz, Leiterin für die internationale Entwicklung des STUDIO teatrgaleria in Warschau. Sie geben Einblicke in die spezifische Situation der Theater in Polen und befassen sich mit der Bedeutung von Digitalität in den Darstellenden Künsten vor, während und nach der Pandemie. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache auf der Plattform Webex statt. Eine Anmeldung bis zum 7. Januar ist per E-Mail an Judith König (j.koenig2@fu-berlin.de) erforderlich. Zusätzlich wird die Veranstaltung auf dem Videoportal der Freien Universität VBrick live übertragen: https://fu-berlin.eu.vbrickrev.com/#/webcasts/theatreduringthepandemic2

Polen ist stark von der Coronavirus-Pandemie getroffen und hat in den sogenannten „Roten Zonen“, also Gebiete mit hohen Infektionszahlen, im Zuge zahlreicher Maßnahmen eine weitgehende Schließung kultureller Einrichtungen verhängt. Aktuell ist landesweit bis zum 17. Januar 2021 eine „nationale Quarantäne“ ausgerufen, die mit weiteren drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens einhergeht. Auch hier stehen Theaterschaffende sowie Künstlerinnen und Künstler vor der Frage ihrer beruflichen Zukunft sowie einer neuen ästhetischen Praxis.

Grzegorz Jarzyna ist Regisseur und künstlerischer Leiter des TR Warsaw in Warschau, welches unter seiner Leitung internationale Bekanntheit erlangte. Im Jahr 2007 erhielt er den österreichischen Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Regie für seine Inszenierung von „Medea“ am Wiener Burgtheater. Grzegorz Jarzynas aktuelle Produktion am TR Warsaw „2020: Tempest“ basiert auf dem Theaterstück „The Tempest“ von William Shakespeare und setzt sich mit der Frage künstlicher Intelligenz auseinander. Das Stück feierte am 20. Oktober 2020 Premiere und wird zurzeit als Livestream auf der Website des TR Warsaw gestreamt.

Anna Lewanowicz arbeitete als Kuratorin bei verschiedenen Theater- und Tanzfestivals sowie als stellvertretende Leiterin des National Stary Theatre in Krakau. Aktuell ist sie die Leiterin für die internationale Entwicklung des STUDIO teatrgaleria in Warschau. Dort entwickelte sie als Reaktion auf den polnischen Lockdown einen „Virtual Workspace“, der einen Raum für kreative und reflexive Begegnungen von internationalen Künstlerinnen und Künstlern bieten soll.

Über die Veranstaltungsreihe „Theater während der Pandemie: Temporäre Gemeinschaften und Digitalität“

Für den Kulturbetrieb in Deutschland und weltweit waren die Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Frühjahr, Sommer, Herbst 2020 und die Wintermonate besonders einschneidend. Auf der ganzen Welt mussten Theater unerwartet schließen, viele davon sind noch immer beziehungsweise wieder geschlossen. Spielpläne wurden hinfällig. Gleichzeitig verlagerte sich das öffentliche und das kulturelle Leben verstärkt in die digitale Sphäre.

Doch welche Formen von Gemeinschaftsbildung sind für die Theater und die Darstellenden Künste hier überhaupt möglich? Welches Verhältnis besteht zwischen lokalen Institutionen und transnationalen Räumen, die sich digital öffnen, während nationale Grenzen geschlossen werden? Was bedeutet es für die künstlerische Praxis, wenn sich Menschen allein zu Hause virtuell als Publikum versammeln? Inwiefern wird die Pandemie das Theater verändern? Welche Bedeutung hat die digitale Versammlung für ein Theater nach der Pandemie?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die von Prof. Dr. Doris Kolesch, Kai Padberg und Judith König konzipierte Reihe „Temporäre Gemeinschaften und Digitalität – Theater während der Pandemie“, die im Kontext des Forschungsprojekts „Extended Audiences“ im Exzellenzcluster „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspektive“ entwickelt wurde. Im laufenden Wintersemester sind weitere Gespräche in englischer Sprache mit Expertinnen und Experten aus Japan und Brasilien am 25. Januar sowie am 15. Februar 2021 geplant.

Weitere Informationen

Kontakt

  • Judith König, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, Freie Universität Berlin, E-Mail: j.koenig2@fu-berlin.de
  • Kai Padberg, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, Freie Universität Berlin, E-Mail: kai.padberg@fu-berlin.de