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Von Angesicht zu … Bildschirm

Online-Podiumsdiskussion über Kommunikation per Video aus den Perspektiven der Sprachwissenschaft, Soziologie und Informationstechnik / 10. November um 18.15 Uhr

Nr. 200/2020 vom 23.10.2020

Die Frage, ob und in welcher Weise Videokommunikation das zwischenmenschliche Sozialverhalten verändert, steht im Mittelpunkt einer virtuellen Podiumsdiskussion am 10. November 2020. An der Debatte beteiligen sich die Informatikerin Prof. Dr. Claudia Müller-Birn (Freie Universität Berlin), der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Heiko Hausendorf (Universität Zürich) und die Soziologin Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (Ludwig-Maximilians-Universität München). Moderiert wird das Gespräch von Prof. Dr. Matthias Hüning und Prof. Dr. Horst Simon, Sprachwissenschaftler der Freien Universität Berlin. Die Veranstaltung, organisiert vom Interdisziplinären Zentrum Europäische Sprachen in Kooperation mit dem Dahlem Humanities Center der Freien Universität Berlin, findet im Rahmen der Berlin Science Week statt. Interessierte werden gebeten, sich auf der folgenden Webseite anzumelden: www.fu-berlin.de/dhc/ling-nov

In der Podiumsdiskussion analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was genau passiert, wenn Menschen in Zweier- oder in Gruppenkonstellationen (nur noch) per Video kommunizieren. Kommunikation sei mehr als die bloße Vermittlung von Inhalten, erklärt der Sprachwissenschaftler Matthias Hüning. „Wir alle beachten Umgangsformen und -normen in unseren Alltagsgesprächen, ohne uns dessen bewusst zu sein. In den vergangenen Monaten haben nun viele von uns am eigenen Leib erfahren, dass unser System mündlicher Kommunikationsregeln offenbar für die direkte Face-to-Face-Kommunikation angelegt ist: Mithilfe von subtiler Körpersprache, Blickkontakt, minimalen Veränderungen des Sprechtempos signalisieren wir beispielsweise, wer wann das Rederecht behält beziehungsweise abgibt“, erläutert Horst Simon. Sobald jedoch ein technisches Medium Kommunikation vermittle, träten Irritationen und Missverständnisse leichter auf als in direkten Begegnungen in Präsenz.

Die Diskutantinnen und Diskutanten stellen sich die Frage, welche Schwierigkeiten bei der Videofonie auftreten, wie sie sich womöglich überwinden lassen und welche neuen Chancen sich trotz aller Hürden eröffnen – auch für die Gesellschaft als Ganze.

„Vermittelt und unmittelbar – Wie verändert die Videokommunikation unser Sozialverhalten?“

Weitere Informationen

Kontakt

Marlena Jakobs, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: marlena.jakobs@fu-berlin.de