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„Belastete Orte“: Ausstellung zu nationalsozialistischen Bauten in Tempelhof-Schöneberg

Studierenden der Freien Universität Berlin konzipieren Sonderausstellung am Informationsort Schwerbelastungskörper

Nr. 120/2020 vom 07.07.2020

Studierende des Master-Studiengangs Public History der Freien Universität haben eine Ausstellung über Gebäude im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg konzipiert, die eine nationalsozialistische Vergangenheit haben. Die Sonderausstellung „Belastete Orte“ wird am sogenannten Informationsort Schwerbelastungskörper in der General-Papestraße/Loewenhardtdamm, 12101 Berlin gezeigt. Die Studierenden forschten in Kooperation mit einem Team der Museen Tempelhof-Schöneberg zur Geschichte nationalsozialistischer Architektur im Bezirk, entwickelten ein Ausstellungskonzept und sorgten für seine Umsetzung. Die Ausstellung erzählt die Geschichte von fünf Gebäuden, die für nationalsozialistische Alltags-Architektur jenseits der Germania-Planung stehen. „Germania“ war der im Rahmen der nationalsozialistischen Stadtplanung unter Generalbauinspektor Albert Speer vorgesehene Name für Berlin als Hauptstadt des Deutschen Reichs. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Oktober 2020 zu sehen.

Im Herbst soll es öffentliche Führungen mit den Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung geben. Sobald die Termine feststehen, werden sie auf den Seiten der Museen Tempelhof-Schöneberg öffentlich gemacht.

Die für die Ausstellung ausgewählten Bauten tragen Spuren und Symbole des Nationalsozialismus, die nach dem Krieg oberflächlich oder gar nicht entfernt wurden. Anhand von Fotos und Dokumenten werden in der Sonderausstellung die Geschichten von Kirch-, Wohnungs-, Verwaltungs- und Kriegsbauten gezeigt und ein Einblick in den Umgang mit „belasteter“ Architektur von 1945 bis heute gewährt. Ein Beispiel ist  die Wohnsiedlung am Grazer Damm, deren Wohnungen kriegstauglich gebaut wurden und in der auch heute noch Tausende Menschen leben. Daneben wird unter anderem der Hochbunker in der Pallasstraße behandelt, in dem im Zweiten Weltkrieg die technischen Anlagen des Fernmeldeamtes untergebracht werden sollten und der nun als Ort der Erinnerung das Schöneberger Stadtbild prägt.

Zeit und Ort der Ausstellung

  • 27. Mai 2020 ­– 31. Oktober 2020: Dienstag bis Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr
  • Informationsort Schwerbelastungskörper, General-Papestraße/Loewenhardtdamm, 12101 Berlin, U-Bahnhof Platz der Luftbrücke oder S-Bahnhof Julius Leberbrücke.
  • Eintritt kostenfrei. Die Ausstellung ist nicht barrierefrei.

Weitere Informationen

Luise Fakler, Studentin der Freien Universität Berlin und Mitkuratorin der Ausstellung, E-Mail: fakler.luise@fu-berlin.de