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Freie Universität gratuliert Prof. Dr. Dagmar Schäfer vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte zu Leibniz-Preis

Sinologin, Japanologin und Politologin ist Honorarprofessorin der Freien Universität

Nr. 380/2019 vom 05.12.2019

Die Freie Universität hat Prof. Dr. Dagmar Schäfer vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte zur Auszeichnung mit einem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2020 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beglückwünscht. Die Sinologin, Japanologin und Politologin ist Honorarprofessorin der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin. Die Entscheidung sei großartig, erklärte der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Günter M. Ziegler am Donnerstag im Namen der Hochschule.

Die DFG hatte die Ehrung mit den bahnbrechenden Beiträgen Dagmar Schäfers „zu einer umfassenden, globalen und vergleichenden Geschichte von Technik und Wissenschaft“ begründet. Ihre Arbeiten zu China hätten ein neues Licht auf die vom Westen aus diagnostizierte angebliche Stagnation der dortigen Wissensentwicklung geworfen und neue Perspektiven eröffnet für eine Globalgeschichte seit der Periode, die man aus europäischer Sicht „frühe Neuzeit” nenne. Von besonderer Bedeutung seien zwei Werke zu Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik in China während der Ming-Epoche, hieß es weiter. „Mit ‚Des Kaisers seidene Kleider. Staatliche Seidenmanufakturen in der Ming-Zeit (1368–1644)‘, 1998 erschienen, legte Schäfer die Grundlagen für einen Ansatz, in dem Wissens- und Handlungsformen sowohl in ihrem historischen und kulturellen Kontext als auch in den alltäglichen Praktiken untersucht werden.“ Der Band „The Crafting of the 10,000 Things: Knowledge and Technology in 17th-century China” (2011) habe diese Perspektive entfaltet. Die Studie sei zugleich von grundlegender Bedeutung für die Globalgeschichte, da sie chinesische und europäische Entwicklungen im 17. Jahrhundert ausgewogener miteinander in Beziehung gesetzt habe. „Damit entwickelte Schäfer neue, im weiten Sinne kulturwissenschaftliche Ansätze und eröffnete so auch vergleichende Perspektiven zu einer umfassenden Globalgeschichte“, hieß es.

Dagmar Schäfer studierte Sinologie, Japanologie und Politikwissenschaften in Würzburg, wo sie 1996 promoviert wurde und sich im Jahr 2005 habilitierte. Sie übernahm 2006 die Leitung einer unabhängigen Forschungsgruppe zur Wissenschafts- und Technikgeschichte Chinas am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und wechselte 2011 auf den Lehrstuhl für China-Studien und Technikgeschichte an der Universität Manchester. Im Jahr 2013 kehrte sie als Direktorin der Abteilung „Artifacts, Action, Knowledge” an das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte zurück.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträger trifft der Hauptausschuss aufgrund einer Empfehlung des Nominierungsausschusses für das Leibniz-Programm.

Weitere Informationen

www.dfg.de