Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Joachim Funke mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Ehrung des Wissenschaftlers der Freien Universität im Berliner Rathaus durch Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung Steffen Krach
Nr. 350/2019 vom 18.11.2019
Der Politikwissenschaftler Prof. Hans-Joachim (Hajo) Funke von der Freien Universität hat für seine großen Verdienste für Wissenschaft und Gesellschaft das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Die Auszeichnung wurde ihm am Montag für seine herausragende Bedeutung für die Politikwissenschaft in Deutschland und aufgrund seiner engagierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Populismus zuteil. Die Ordensinsignien wurden ihm von Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, im Berliner Rathaus überreicht. Steffen Krach ehrte den Wissenschaftler im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Staatssekretär Steffen Krach würdigte Prof. Dr. Hajo Funke für seine wissenschaftlichen Leistungen und sein gesellschaftliches Engagement: „Auf vorbildliche Weise verbindet Professor Hajo Funke wissenschaftliche Expertise mit öffentlicher Verantwortung. Wie kaum ein anderer Wissenschaftler seines Fachs hat er für die Sichtbarkeit der Politikwissenschaft gesorgt und sich immer wieder mit großem Engagement in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht. Seine Expertise zu Fragen von größter öffentlicher Bedeutung und Dringlichkeit genießt große Wertschätzung, und seine Stimme ist heute wichtiger denn je. Seine 75 Lebensjahre sind geprägt von seiner außergewöhnlichen Leidenschaft für das Politische, die sich nicht nur auf Studium, Forschung und Lehre bezieht, sondern sich in seinem gesamten Wirken äußert. Auch persönlich danke und gratuliere ich ihm ganz herzlich!“ Weiter hieß es, Prof. Funke habe das OSI durch seine herausragende Forschung und seine engagierte und bei Studierenden beliebte Lehre maßgeblich geprägt.
Nach seinem Abitur und Wehrdienst studierte Hajo Funke von 1966 an Politische Wissenschaft, Soziologie und Philosophie. Im Anschluss an sein Studium und eine Promotion habilitierte er 1984 zum Thema Antisemitismus. Am Otto-Suhr-Institut (OSI) begann Funke 1971 seine akademische Laufbahn; 1977 nahm er eine Stelle als „Research Fellow“ am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) an. Von 1983 an war er an der Sozialforschungsstelle Dortmund tätig. Im Jahr 1989 übernahm Prof. Dr. Hajo Funke eine Vertretungsprofessur für Politische Philosophie am OSI der Freien Universität Berlin. Dort lehrte und forschte er als Professor für Politische Wissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse von Politik und Kultur von 1993 bis zur Emeritierung 2010. Die Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre bildeten die Bereiche Rechtsextremismus und Rechtspopulismus, Holocaust und Vergangenheitspolitik sowie die Konflikte im Nahen und im Mittleren Osten. Seit 2008 arbeitete der Politikwissenschaftler auch mit dem jüdisch-amerikanischen Touro College eng zusammen. Er war zudem Gastforscher an der Harvard University in Boston sowie Gastprofessor an der University of California in Berkeley. Er ist ein gefragter Gutachter und renommierter Kommentator zu politischen Themen. So war Prof. Dr. Hajo Funke beispielsweise 2012 als Sachverständiger im Untersuchungsausschuss des Bayrischen Landtages über die neonazistische terroristische Vereinigung NSU tätig; die Abkürzung steht für Nationalsozialistischer Untergrund.
Textquelle: Der Regierende Bürgermeister - Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung