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Aktualität des Nazismus

Ringvorlesung des Frankreichzentrums der Freien Universität im Wintersemester 2019/2020 – Auftakt am 23. Oktober mit Vortrag zum Thema „Hitler als "Marke"? – Nazismus in aktuellen deutsch-französischen TV-Serien“

Nr. 311/2019 vom 22.10.2019

Das Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin veranstaltet im Wintersemester 2019/2020 eine interdisziplinäre Ringvorlesung, die sich mit der Aktualität des Nazismus in deutsch-französischer Perspektive befasst. Die Vorträge halten Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur und Wissenschaft. Zum Auftakt am Mittwoch, 23. Oktober um 18 Uhr spricht Gunnar Dedio, Filmproduzent bei der der LOOKSFILM GmbH in Leipzig, über das Thema „Hitler als ‚Marke‘? – Nazismus in aktuellen deutsch-französischen TV-Serien“. Alle Veranstaltungen der Reihe „L’actualité du nazisme. Deutsch-Französische Perspektiven aus Kultur und Wissenschaft“ sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltungen finden jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr und in deutscher oder französischer Sprache (mit Simultanübersetzung) statt.

Anlass für die von Prof. Dr. Uwe Puschner und Prof. Dr. Ulrike Schneider konzipierte Ringvorlesung ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema in Frankreich in den vergangenen Jahren. So wurden etwa 2017 die beiden bedeutendsten Literaturpreise Frankreichs an Romane vergeben, die in unterschiedlicher Weise die nationalsozialistische Vergangenheit zum Thema hatten: L'ordre du jour von Eric Vuillard erhielt den Prix Goncourt, La disparition de Josef Mengele von Olivier Guez den Prix Renaudot. In anderen Medien hat das Thema ebenso Konjunktur wie in der wissenschaftlichen Bearbeitung. Auffallend ist dabei, dass sich mit wachsender zeitlicher Distanz zur NS-Zeit die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Perspektiven ebenso verändern wie die Modalitäten der Auseinandersetzung. Die Ringvorlesung soll aktuelle Perspektiven auf den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und die radikale Rechte vereinen. Ziel der gleichermaßen transnationalen wie interdisziplinären Sicht ist es, ein facettenreiches Panorama zu aktuellen Forschungsfragen in der Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Theaterwissenschaft zu vermitteln. Teil des Programms sind ein Beitrag aus der Praxis der Filmproduktion, eine Lesung mit der Autorin Géraldine Schwarz sowie Diskussionsrunden zur medialen Berichterstattung und zu einem Dokumentarfilm über die NS-Forschungsgemeinschaft „Das Ahnenerbe“.

Zeit und Ort:

  • Mittwochs, 18 bis 20 Uhr, erster Termin 23. Oktober 2019
  • Freie Universität Berlin, Raum KL 32/123, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, U-Bahnhof Freie Universität/Thielplatz oder Dahlem-Dorf (U3)

Kontakt

Marie Jacquier, wissenschaftliche Koordinatorin Frankreichzentrum, Institut für Romanische Philologie, Freie Universität, E-Mail: marie.jacquier@fu-berlin.de

ALLE TERMINE DER REIHE:

  • 23. Oktober 2019
    Gunnar Dedio (LOOKSFILM GmbH, Leipzig):
    Hitler als "Marke"? – Nazismus in aktuellen deutsch-französischen TV-Serien
  • 30. Oktober
    Etienne François (Freie Universität Berlin)
    Vergangenheit und Verantwortung – Deutsche Erinnerungspolitik aus der Sicht Frankreichs
  • 6. November 
    Pascale Hugues (Tagesspiegel/Le Point (Berlin),
    Josef Hanimann (Süddeutsche Zeitung, Paris),
    Dirk Fuhrig (Deutschlandfunk Kultur, Berlin):
    L'actualité du nazisme. Mediale Berichterstattung in Deutschland und Frankreich. (Diskussionsrunde)
  • 13. November
    Kai Nonnenmacher (Universität Bamberg):
    „Habiter des nuages dans le ciel d’Auschwitz“: Nationalsozialismus im französischen Gegenwartsroman
  • 20. November
    Géraldine Schwarz (Paris/Berlin):
    Les Amnésiques (2017) / Die Gedächtnislosen – Erinnerungen einer Europäerin (2018)
    Lesung und Gespräch
    Moderation: Marie Jacquier (Freie Universität Berlin)
  • 27. November 
    Nicolas Lebourg (Université de Montpellier):
    Du nazisme au thème du "Grand remplacement": le parcours de la radicalité de droite
    (mit Simultanübersetzung)
  • 4. Dezember
    Peter Schöttler (Freie Universität Berlin),
    Florian Schmaltz (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte),
    Uwe Puschner (Freie Universität Berlin):
    Neue Wissenschaft – Blut und Boden (David Korn-Brzoza, 2017)
    Filmvorführung und Gespräch
  • 11. Dezember 
    Gabi Dolff-Bonekämper (Technische Universität Berlin):
    Die Substanz der Ereignisse: Zeugnisse der NS-Herrschaft in Frankreich
  • 8. Januar 2020
    Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München):
    Hitler und die Deutschen in der aktuellen Forschung
  • 15. Januar 2020
    Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam):
    "Vu de droite" – Die deutsche extreme Rechte nach 1945: Ihre Entwicklung und ihr Verhältnis zu Frankreich
  • 22. Januar 2020
    Meike Hoffmann (Freie Universität Berlin):
    Hildebrand Gurlitt als Kultur- und Propagandamitarbeiter des Deutschen Instituts in Frankreich zu Beginn der Besatzungszeit
  • 29. Januar 2020
    Nicole Colin (Universität Aix-Marseille/Universiteit van Amsterdam):
    „Am Ende kommen Touristen“: Mediale Transformationen des Holocaust im heutigen französischen Theater
  • 5. Februar 2020 
    Aurélie Barjonet (Université de Versailles):
    La Shoah dans la littérature française contemporaine - l'exemple de la génération des petits-enfants
    (mit Simultanübersetzung)