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Spezialausgabe der Zeitschrift Phil Trans B über das Rätsel der Evolution der Metamorphose der Insekten erschienen

Evolutionsbiologe Jens Rolff von der Freien Universität Berlin und Dr. Paul R. Johnston vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei sind Herausgeber eines Bandes der ältesten Fachzeitschrift der Welt

Nr. 243/2019 vom 27.08.2019

Der Evolutionsbiologe Jens Rolff vom Institut für Biologie der Freien Universität Berlin und seine Kollegen Dr. Paul R. Johnston (Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei) sowie Prof. Stuart Reynolds (University of Bath, Großbritannien) sind Herausgeber eines neuen Bandes der Zeitschrift „Philosophical Transactions of the Royal Society B“ (Phil Trans B). Der am Montag in London erschienene Band mit dem Titel „The evolution of complete metamorphosis“ gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsarbeiten zur Evolution der Metamorphose von Insekten, einer der großen ungelösten Fragen in der Zoologie. Bei der Publikation handelt es sich um die älteste wissenschaftliche Fachzeitschrift der Welt.

Insekten wie Käfer oder Schmetterlinge und damit die Mehrheit aller Tierarten machen in ihrem Leben eine dramatische Entwicklung durch: Im Übergang von Larve zum ausgewachsenen Insekt organisiert sich ein großer Teil ihres Körpers in der Puppe komplett neu. Die Metamorphose wird hauptsächlich durch die Hormone Ecdyson und Juvenilhormon reguliert. Die Mechanismen dieses Vorgangs können mithilfe neuer Bildgebungstechnologien sichtbar gemacht werden.

In der Sonderausgabe von Philosophical Transactions of the Royal Society B diskutieren Autorinnen und Autoren aus 14 Ländern, wie und warum die Evolution diese außergewöhnliche Entwicklung hervorgebracht hat. Die Herausgeber sehen den Hauptvorteil der vollständigen Metamorphose in der Entkopplung von schnellem Wachstum der Larve und Differenzierung in der Puppe. Auf diese Weise könnten Insekten kurzfristig verfügbare, für ihre Entwicklung aber wichtige Ressourcen höchst effizient nutzen, etwa bestimmte Pflanzen oder Früchte. Da die Puppe anfällig für natürliche Feinde ist, hat sie spezifische Anpassungen entwickelt. Die Erforschung der vollständigen Metamorphose ist nach Auffassung der Herausgeber unerlässlich, um die Vielfalt der Insekten und deren Rückgang zu verstehen.

Die Royal Society ist eine 1660 gegründete britische Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches für die Naturwissenschaften. Das renommierte Blatt „Philosophical Transactions“ der Royal Society ist die älteste Fachzeitschrift der Welt und erscheint kontinuierlich seit 1665.

Zur Spezialausgabe

https://royalsocietypublishing.org/toc/rstb/374/1783

Kontakt

Prof. Dr. Jens Rolff, Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, Telefon: +49 30 838 54893,E-Mail: jens.rolff@fu-berlin.de