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Geflüchtete Frauen erheben ihre Stimmen

Öffentliche Lesung mit Konzert und Ausstellung im Rahmen des Projektes „Das ist meine Geschichte – Frauen im Gespräch über Flucht und Ankommen“ am 13. Juli 2019

Nr. 211/2019 vom 09.07.2019

Der Alltag geflüchteter Frauen in Deutschland, ihre Erfahrungen in einem für sie fremden Land sowie ihre Erwartungen und Hoffnungen stehen im Mittelpunkt einer Lesung und Ausstellung mit anschließendem Konzert am 13. Juli 2019 in Berlin-Kreuzberg. Die Autorinnen aus Syrien, Aserbaidschan, dem Iran und dem Irak haben sich mit Studierenden und Lehrenden des Instituts für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin sowie mit Mitgliedern des „International Women Space e. V.“ – einer Gruppe von Frauen mit und ohne Migrationserfahrungen – zusammengeschlossen und das „Kollektiv Polylog“ gegründet, welches das Buch herausgegeben hat. Ihr Ziel ist es, sich mit ihren Erfahrungen als Frauen, die nach Deutschland geflüchtet sind, in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen und ihre Lebensrealitäten aus ihren eigenen Perspektiven zu schildern. So entstand ein Buch mit dem Titel „Das ist meine Geschichte – Frauen im Gespräch über Flucht und Ankommen“ (Unrast, 2019). Die Autorinnen stellen während der Veranstaltung Auszüge daraus vor – in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Farsi und Türkisch. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem Verein „Adopt a Revolution“, der Frauengruppe von „LouLou“ (StadtRand gGmbh) und dem „International Women Space e. V.“ Der Eintritt ist frei.

Die Autorinnen befassen sich mit der Frage, was es bedeutet, in Deutschland Schutz zu suchen. Es geht etwa darum, wie geflüchtete Frauen ihren Alltag bestreiten und gestalten können, wie sie das Zusammenleben mit Menschen in Deutschland empfinden und wie sich ihre Sichtweisen auf das Leben und das Frau-Sein verändert haben, seit sie ihre Heimat verlassen mussten. Ziel des Buchprojekts ist es, ein neues Format zu schaffen, das nicht über geflüchtete Menschen berichtet, sondern deren eigene Sichtweisen in den Mittelpunkt stellt.

Die Idee für das „Kollektiv Polylog“ entstand im Rahmen eines studentischen Forschungsprojekts zur Situation geflüchteter Frauen in Berlin, das im Jahr 2015 von Studierenden der Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität ins Leben gerufen wurde. Zwei Jahre später erhielt die Initiative den Margherita-von-Brentano-Preis für Geschlechterforschung. Das aus dem weiterführenden Projekt entstandene Kollektiv Polylog hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichten und Erfahrungen geflüchteter Frauen in selbstbestimmter Weise und aus ihren eigenen Perspektiven heraus aufzuzeichnen und die Erzählungen als Buch zu veröffentlichen.

In insgesamt sieben Geschichten berichten die Protagonistinnen von ihrem Leben in Berlin – und wie sich Verschärfungen im Asylrecht, die Einschränkung des Familiennachzugs oder Diskriminierungen auf ihren Alltag auswirken. Sie erzählen von ihren Unsicherheiten und Wünschen in Bezug auf ihre Zukunft sowie von bürokratischen und sprachlichen Hürden. Sie sprechen aber auch über die Erfahrungen, die sie auf dem Weg der Flucht gemacht haben. Mal ernst, mal humorvoll erlauben sie Einblicke in ihr persönliches Leben und schildern ihr „Ankommen“ in Deutschland.

Das Buch ist viersprachig: Arabisch, Deutsch, Farsi und Türkisch. Illustriert wurde die Publikation mit Bildern der in Damaskus geborenen Künstlerin Huda Takriti, die in Wien lebt. Ihre Zeichnungen werden bei der Veranstaltung ausgestellt und für einen guten Zweck verkauft. Musikalisch begleitet der syrische Frauenchor Haneen Choir Berlin die Veranstaltung.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Samstag, der 13. Juli 2019 um 18.00 Uhr
  • „Aquarium“ Südblock, Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin

Weitere Informationen

Kontakt

Kristina Mashimi, Institut für Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-62892, E-Mail: kristina.mashimi@fu-berlin.de