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Das sozialdemokratische Wendejahr der DDR

Öffentlicher Vortrag des Historikers Etienne Dubslaff am 10. Juli 2019

Nr. 207/2019 vom 05.07.2019

Die historische Rolle der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im letzten Jahr der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ist das Thema eines öffentlichen Vortrages am 10. Juli 2019 an der Freien Universität Berlin. Dr. Étienne Dubslaff, beamteter Dozent für deutsche Geschichte an der Université Paul-Valéry in Montpellier, rekonstruiert die Ereignisse vor 30 Jahren, als die Sozialdemokratische Partei (SDP) am Vorabend des Mauerfalls in der DDR gegründet und nach der deutschen Vereinigung 1990 mit der westdeutschen SPD verschmolz. Mehr als vier Jahrzehnte zuvor wurden die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der sowjetischen Besatzungszone zu einer Vereinigung mit der Kommunistischen Partei gezwungen – so entstand 1946 die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). Erst 1989 konnte die Sozialdemokratie wieder ihre Autonomie zurückgewinnen und dem SED-Regime oppositionell entgegenstehen. Nach der friedlichen Revolution wurde die SDP zu einer wichtigen Akteurin in der Wendezeit auf der ostdeutschen und nationalen politischen Bühne, versuchte aber auch stets, ihre ostdeutsche Identität zu behaupten. Das Handeln, die Zukunftshoffnungen und Wünsche der SDP/SPD-Gründergeneration in der untergehenden DDR sollen in Étienne Dubslaffs Vortrag im Zentrum stehen. Moderiert und kommentiert wird die Veranstaltung von den Historikern Prof. Dr. Uwe Puschner (Freie Universität Berlin) und Florian Schikowski (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam). Organisiert wurde sie im Rahmen des Deutsch-Französischen Kolloquiums vom Centre Marc Bloch, dem Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam und dem Frankreichzentrum der Freien Universität Berlin. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Dr. Étienne Dubslaff, beamteter Dozent am Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques (CREG) der Paul Valéry Université in Montpellier, erforscht die deutsche Zeitgeschichte. Vor allem die sogenannte friedliche Revolution, die deutsche Vereinigung und Entwicklung der Sozialdemokratie im geteilten sowie vereinten Deutschland gehören zu seinen Forschungsschwerpunkten. Étienne Dubslaff studierte Geschichtswissenschaft in Lyon und promovierte anschließend – im Jahr 2015 – an der Universität Paris-Sorbonne sowie an der Universität des Saarlandes. Seine Dissertation erschien 2019 unten dem Titel „Oser plus de social-démocratie. La recréation et l’établissement du Parti social-démocrate en RDA“ (zu Deutsch: Mehr Sozialdemokratie wagen. Die Neugründung und Etablierung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR. 1989–1990). Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit stellt er in seinem Vortag an der Freien Universität Berlin vor.

Zeit und Ort des Vortrags „Die Bedeutung des sozialdemokratischen Handelns im letzten Jahr der DDR“

  • 10. Juli 2019 um 18.00 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Seminarzentrum, Raum L 115, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin

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