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Feierliche Verleihung des Lehrpreises der Freien Universität

Ausgezeichnet werden am 6. Juni, 18 Uhr, zwei herausragende Veranstaltungsideen aus der Veterinärmedizin und der Psychologie mit dem Schwerpunkt gesellschaftliches Engagement / anschließende Podiumsdiskussion zum Thema Lehre

Nr. 152/2019 vom 27.05.2019

Mit dem zentralen Lehrpreis der Freien Universität Berlin 2018 werden am 6. Juni um 18 Uhr zwei Veranstaltungsformate ausgezeichnet, die auf herausragende Weise gesellschaftliches Engagement mit forschungsorientierter Lehre verbinden und dabei auch aktuelle Themen in den Mittelpunkt stellen. Teil der feierlichen Preisverleihung durch den Vizepräsidenten für Lehre der Freien Universität, Prof. Dr. Hauke Heekeren, ist auch eine Podiumsdiskussion, bei der zum Thema „Fachwissen anwenden und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“, Perspektiven für die Hochschullehre insgesamt diskutiert werden. Den Preis und die damit verbundene Förderung in Höhe von insgesamt 10.000 Euro erhält zum einen ein Lehrvorhaben in der Psychologie, dessen Ziel es ist, eine wissenschaftsbasierte Trainingsanleitung für das Erkennen von Traumatisierungen bei Geflüchteten zu entwickeln. Ausgezeichnet wird zudem eine Lehrveranstaltung für Studierende der Veterinärmedizin, der Biologie, Chemie und Pharmazie zum Problem des Antibiotikaeinsatzes in der Schweinemast sowie dem Verhältnis zwischen Schwein und Mensch. Beide Veranstaltungen finden seit Beginn dieses Sommersemesters statt. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Der zentrale Lehrpreis ist Teil des Zukunftskonzepts der Freien Universität in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder und wird seit 2013 jährlich mit wechselnden Schwerpunktthemen vergeben. An der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Verleihung des Lehrpreises nehmen Prof. Dr. Hauke Heekeren, Vizepräsident der Freien Universität, die Lehrpreisträgerinnen Dr. Nadine Stammel vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie und Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke vom Fachbereich Veterinärmedizin teil. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von dem Sozial- und Kulturanthropologen Prof. Dr. Thomas Stodulka vom Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften. Außerdem stellen die Lehrpreisträgerinnen und -preisträger ihre Lehrprojekte vor.

Zu den prämiierten Projekten

Das Erkennen von Traumatisierungen bei Geflüchteten ist das Thema der von Dr. Maria Böttche, Raphael Cuadros und Dr. Nadine Stammel konzipierten Lehrveranstaltung. Um ehrenamtliche Helferinnen und Helfern in der Flüchtlingsarbeit zu unterstützen, soll das erarbeitete Fachwissen nach Abschluss der Veranstaltung in Form eines praxistauglichen Trainingprogramms zur Verfügung gestellt werden. Neben der Diskussion von Forschungsergebnissen zu Traumafolgestörungen kommen in der Veranstaltung auch Praktikerinnen und Praktiker zu Wort. Die Studierenden erwerben sowohl Fachwissen zu den psychischen Folgen von Traumatisierungen als auch didaktische Kompetenzen zur Erstellung einer Trainingsanleitung. Das Seminar ist interdisziplinär ausgerichtet und wird von Studierenden der Psychologie und der Erziehungswissenschaften besucht.

Bei der Lehrveranstaltung „Das Schwein und der Mensch“ soll das Thema aus drei Perspektiven betrachtet werden: So beschäftigen sich die Studierenden mit der Erzeugung tierischer Lebensmittel, der Übertragung zoonotischer und antibiotikaresistenter Erreger auf den Menschen sowie dem Schwein als Modellorganismus in der biomedizinischen Forschung. Neben der Beschäftigung mit aktuellen Forschungsfragen und praktischen Übungen steht auch der Austausch mit Akteurinnen und Akteuren, die in diesen Bereich tätig sind – etwa im Bereich Tiermedizin, Rechtssprechung oder in Pharmaunternehmen – in Form einer Podiumsdiskussion auf dem Programm. An der Konzeption des umfangreichen Lehrvorhaben waren insgesamt zehn Wissenschaftlerinnen des Fachbereichs Veterinärmedizin beteiligt: Prof. Dr. Susanne Hartmann, Dr. Lydia Tedin, Dr. Friederike Ebner und Dr. Josephine Schlosser vom Institut für Immunologie, Prof. Dr. Diana Meemken, Dr. Nina Langkabel und Dr. Susann Thieme vom Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Dr. Antina Lübke-Becker vom Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen sowie Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke und Dr. Mechthild Ladwig-Wiegard vom Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde.

Der zentrale Lehrpreis ist Teil des Konzeptes der Freien Universität Berlin zur forschungsorientierten Lehre (FoL). Ausgezeichnet werden herausragende hochschuleigene Lehrkonzepte und -projekte, durch die Ergebnisse der Spitzenforschung in die universitäre Lehre überführt werden. Im Unterschied zu den personenbezogenen Lehrpreisen, die von verschiedenen Fachbereichen der Freien Universität Berlin vergeben werden, werden mit dem zentralen Lehrpreis innovative Lehrprojekte prämiiert, die im Laufe des akademischen Jahres umgesetzt werden sollen. Der Preis, der zum sechsten Mal verliehen wird, hat einen jährlich wechselnden Schwerpunkt. Für das akademische Jahr 2018/2019 wurden innovative Ideen für Lehrveranstaltungen gesucht, die „forschungsorientiert & engagiert“ sind – also Angebote für Studierende der Freien Universität Berlin, die wissenschaftliche Themen in direkten Bezug zu lebenspraktischen Fragestellungen setzen und die gesellschaftliche Bedeutung und Gestaltungskraft von Wissenschaft und Forschung auf diese Weise greifbar machen.

Die Auszeichnung sowie das Konzept „Forschungsorientierte Lehre“ sind zentrale Bestandteile des Zukunftskonzepts Veritas – Iustitia – Libertas. Internationale Netzwerkuniversität, mit dem die Freie Universität Berlin in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder 2012 zum zweiten Mal den Exzellenzstatus errang. Im Jahr 2013 wurde mit dem Lehrpreis ein deutsch-israelisches Austauschprojekt für Lehramtsstudierende unter der Leitung von Martin Lücke, Professor für Geschichtsdidaktik am Friedrich-Meinecke-Institut, ausgezeichnet. Den Lehrpreis 2014 erhielt Professor Rainer Haag vom Institut für Chemie und Biochemie für ein Projekt, bei dem Studierende anwendungsorientierte Projekte einem Praxistest unterwerfen konnten. 2015 war der Lehrpreis für eine Einführung in die Nutzung computerbasierter Beweisassistenzsysteme in der Logik unter der Leitung des Informatikers PD Dr. Christoph Benzmüller vergeben worden. 2016 ging der Preis an eine disziplinenübergreifende Einführung in die Prinzipien von Open Science, die die beiden Neurowissenschaftler Dr. Ulf Tölch und Prof. Dr. Dirk Ostwald konzipiert hatten. Im Jahr 2017 waren mit „Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia“, das von Prof. Anita Traninger, gemeinsam mit Isabelle Fellner, Oliver Gent und Angie Martiens konzipiert wurde sowie die Veranstaltung „Molecular Diversity – Emergent Properties in Chemical Reactivity Networks“, geleitet von Prof. Beate Koksch und Prof. Christoph Schalley erstmals zwei Projekte ausgezeichnet worden. Die Lehrveranstaltung „Understanding University“ wird im Sommersemester 2019 erneut angeboten.

Weitere Informationen

Zeit und Ort der Verleihung

  • Donnerstag, 6. Juni um 18.00 Uhr
  • Holzlaube der Freien Universität Berlin, Seminarraum 2.2058/2.2059, Fabeckstraße 23/25, 14195 Berlin (U-Bhf. Dahlem-Dorf, U3)

Kontakt

  • Dr. Nina Diezemann, Presse und Kommunikation, Freie Universität Berlin, Telefon 030 / 838-73190, E-Mail: nina.diezemann@fu-berlin.de