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Als die Kathedrale von Reims in Flammen stand

Vortrag des Kunsthistorikers Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens am 3. Juni 2019 über den Beschuss des Kirchenhauses im Ersten Weltkrieg und dessen Folgen für das deutsch-französische Verhältnis

Nr. 142/2019 vom 22.05.2019

Der Beschuss der gotischen Kathedrale von Reims im Ersten Weltkrieg steht im Mittelpunkt eines Vortrages des Kunsthistorikers Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas W. Gaehtgens am 3. Juni 2019 an der Freien Universität Berlin. Das nationale Kulturdenkmal, die ehemalige Krönungskirche der französischen Könige, wurde im Jahr 1914 von deutschen Artillerie-Geschossen getroffen und geriet in Brand. Der Dachstuhl des Baus und sein Nordturm stürzten ein, Fenster zerbrachen und die Fassade wurde schwer beschädigt. In seinem Vortrag erzählt Prof. Dr. Gaehtgens die Geschichte vom Beschuss der Kathedrale, dem anschließenden internationalen „Medienkrieg“ um die Deutungshoheit und vom schwer belasteten deutsch-französischen Verhältnis der Folgejahre. Der Wiederaufbau der Kathedrale zog sich über mehr als zwei Jahrzehnte hin. Das Bauwerk gilt als einer der wichtigsten Erinnerungsorte Frankreichs, als Verkörperung nationaler Identität – und inzwischen aber auch als ein Symbol der deutsch-französischen Versöhnung. Vor dem Vortrag im Kunsthistorischen Institut werden originale Filmaufnahmen von der Zerstörung der Altstadt Reims durch deutsche Truppen gezeigt. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Christian Freigang (Freie Universität Berlin) und die Denkmalpflegerin Prof. Dr. Gabriele Dolff-Bonekämper (Technische Universität Berlin) moderieren die Veranstaltung. Sie wurde vom Frankreichzentrum an der Freien Universität organisiert, sie ist öffentlich, der Eintritt frei.

Thomas W. Gaehtgens‘ Forschungsschwerpunkt ist die deutsch-französische Kunstgeschichte der Neuzeit und Moderne. Bis zum Jahr 2006 lehrte der inzwischen emeritierte Professor an der Freien Universität Berlin. Forschungsaufenthalte führten ihn an das US-amerikanische Institute for Advanced Studies in Princeton, New Jersey, an das J. Paul Getty Center for the History of Art and the Humanities in Santa Monica, Kalifornien, und an das Collège de France in Paris. In der französischen Hauptstadt gründete Thomas W. Gaehtgens das Deutsche Forum für Kunstgeschichte (Centre allemand de l'histoire de l'art), das sich den deutsch-französischen Kulturbeziehungen verschrieben hat. Bis zum Jahr 2018 leitete als langjähriger Direktor das renommierte Getty Research Institute in Los Angeles. Für seine Verdienste erhielt der Kunsthistoriker viele internationale Auszeichnungen, darunter auch zwei Ehrendoktorwürden.

Zeit und Ort

Vorführung historischer Filmaufnahmen von den Zerstörungen in Reims

  • Beginn: 3. Juni 2019 um 16.00 Uhr
  • Ort: Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Hörsaal A, Koserstraße 20, 14195 Berlin

Vortrag „Die Beschießung der Kathedrale von Reims im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen für das deutsch-französische Verhältnis“

  • Beginn: 3. Juni 2019 um 18.00 Uhr
  • Ort: Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Hörsaal B, Koserstraße 20, 14195 Berlin

Weitere Informationen

Kontakt

Marie Fleury-Wullschleger, Frankreichzentrum und Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, E-Mail: marie.fleurywullschleger@fu-berlin.de