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Mit Licht gegen gefährliche Mikroorganismen auf Eierschalen

Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin zur Reduktion von Mikroorganismen auf Eierschalen erhält Förderung von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Nr. 040/2019 vom 18.02.2019

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert die Arbeit einer Forschungsgruppe der Freien Universität Berlin zur Reduktion von Mikroorganismen auf Eierschalen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln in den kommenden zweieinhalb Jahren ein neuartiges Verfahren mit ultraviolettem Licht, mit dessen Hilfe sogenannte Zoonose-Erreger auf Eierschalen deutlich verringert werden sollen. Viele dieser Mikroben können Infektionskrankheiten beim Menschen hervorrufen und deren Gesundheit unter Umständen ernsthaft gefährden. Geleitet wird das mit vier weiteren Partnern durchgeführte Verbundforschungsprojekt von Prof. Dr. Uwe Rösler, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Tier- und Umwelthygiene, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Thomas Alters, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Lebensmittelsicherheit und -hygiene der Freien Universität Berlin. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung fördert die Forschungsarbeit mit einer Summe in Höhe von ungefähr 141.000 Euro. Das neu zu entwickelnde Verfahren lässt sich auch in anderen Anwendungsbereichen einsetzen. Ein weiteres Forschungsvorhaben an der Freien Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Rösler und Prof. Dr. Marcus Fulde zielt darauf ab, mit ultraviolettem Licht Kontaktflächen in der Lebensmittelverarbeitung zu dekontaminieren.

Wie auf allen naturbelassenen Lebensmitteln siedeln Mikroorganismen auch auf den Schalen von Konsumeiern. Einige von ihnen, sogenannte Zoonose-Erreger wie Salmonellen oder Campylobacter, können Infektionen und Krankheiten beim Menschen verursachen. Ein Teil dieser Keime weisen auch Antibiotika-Resistenzen auf, was zu einem ernstzunehmenden Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier im globalen Maßstab führen kann. Bisherige Verfahren zur Bekämpfung von Zoonose-Erregern in Legehennenbetrieben können deren massive Ausbreitung zwar eindämmen, allerdings ist die vollständige Entfernung der Erreger aus der Lebensmittelkette derzeit nicht möglich. Deshalb entwickelt das Forschungsteam der Freien Universität im Rahmen des Projekts „UVegg“ zusammen mit seinen Projektpartnern ein neues Dekontaminationsverfahren für Konsumeier. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler behandeln die Schalen der Eier mit kurzwelligem ultraviolettem Licht (UV-C), um gefährliche zoonotische Mikroorganismen abzutöten. Die Lichtstrahlen werden dabei aus neu entwickelten Leuchtdioden (LED) emittiert. Diese energieeffiziente Methode trägt auch zur Nachhaltigkeit des Verfahrens bei. Das Projekt befindet sich in seiner Entwicklungsphase, die Methode muss noch genau erprobt und auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.

Ein weiteres Forschungsvorhaben an der Freien Universität in Kooperation mit drei Forschungspartnern knüpft an das Grundprinzip von „UVegg“ an und weitet das Einsatzgebiet der UVC-LED-Technik aus. Das Team wird von Prof. Dr. Thomas Alter, Prof. Dr. Uwe Rösler und Prof. Dr. Marcus Fulde vom Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen geleitet. Das Projekt „KONTRA“ soll es ermöglichen, technische Kontaktflächen in der Lebensmittelverarbeitung z. B. von Wurst-, Milch- oder Fischprodukten effizient zu dekontaminieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Freie Universität mit einer Zuwendung in Höhe von rund 100.000 Euro. Beide Verfahren können dazu beitragen, die Hygiene bei der Verarbeitung von Lebensmitteln zu verbessern und den Verbraucherschutz zu stärken.

Weitere Informationen

Kontakt

  • Für „UVegg“; Prof. Dr. Uwe Rösler, Institut für Tier- und Umwelthygiene, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Telefon: +49 30 / 838-51830, E-Mail: uwe.roesler@fu-berlin.de
  • Für „KONTRA“; Prof. Dr. Thomas Alter, Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Telefon: +49 30 / 838-62560, E-Mail: thomas.alter@fu-berlin.de