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DHC Lecture mit Bénédicte Savoy

Kunsthistorikerin der Technischen Universität Berlin spricht am 10. Januar an der Freien Universität zum Thema: „Out of Africa. Wie afrikanische Objekte in unsere Museen kamen“

Nr. 005/2019 vom 08.01.2019

Die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy hält am 10. Januar 2019 einen Vortrag an der Freien Universität über die Frage, wie im Zuge der europäischen Kolonialisierung afrikanische Exponate in die Museen der westlichen Welt gelangten. Die Wissenschaftlerin der Technischen Universität Berlin und des Collège de France in Paris spricht im Rahmen einer DHC Lecture des Dahlem Humanities Center der Freien Universität. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Als die große europäische Kolonialisierung in Afrika im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts begann, setzte in Europa auch die Zeit der Universalmuseen ein. Gleichzeitig entwickelten sich neue Technologien (Eisenbahn, Dampfschifffahrt), die den Massentransport von Gütern ermöglichten und dabei auch den von Kulturgütern. Im Rahmen von militärischen Expeditionen, wissenschaftlichen Kampagnen und missionarischen Projekten sammelten diverse Akteurinnen und Akteure, darunter Abenteurer, Soldaten, Wissenschaftler, Missionare, Handelsleute und Diplomaten große Mengen an Gegenständen, die in die Museen Europas und in Privatsammlungen sowie im Kunsthandel gelangten. Dies dauerte bis in die 1960er Jahren, in denen viele afrikanische Länder ihre Unabhängigkeit erlangten. In diesem Vortrag wird unter anderem der Fokus auf die Sammlungsgeschichte des Musée du Quai Branly in Paris gelegt.

Prof. Dr. Bénédicte Savoy wurde 1972 in Paris geboren. Sie studierte Germanistik an der École Normale Supérieure (Fontenay) und erlangte 1994 den Magister-Abschluss mit einer Arbeit über den Künstler Anselm Kiefer. Im Jahr 2000 wurde sie in Paris als Absolventin der École Normale Supérieure mit einer Arbeit über Napoléons Kunstraub in Deutschland promoviert. Von 1998 bis 2001 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre Marc Bloch in Berlin sowie Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität Berlin. Seit 2003 ist sie Professorin für Kunstgeschichte der Moderne am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin. Zu ihren Forschungsfeldern zählen Kunstraub im globalen Kontext, Transnationale Museumsgeschichte, Kunstmarkt und Provenienz sowie Mobilität von Künstlerinnen und Künstlern. Im Jahr 2016 erhielt Bénédicte Savoy den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und wurde 2016 zur Professorin am Collège de France in Paris („chaire internationale“) gewählt.

Das Dahlem Humanities Center bündelt die deutschlandweit einzigartige Breite geisteswissenschaftlicher Forschung an der Freien Universität Berlin. Dabei schafft es für diese Fülle der Disziplinen und Aktivitäten eine übergeordnete, interdisziplinäre Plattform der universitätsinternen wie internationalen Vernetzung.

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 10. Januar 2019, Beginn: 18.15 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Rostlaube, Hörsaal 1b, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem-Dorf oder Freie Universität/Thielplatz (U3)

Weitere Informationen

Maraike Di Domenica, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Koordinatorin des Dahlem Humanities Center, Telefon: 030 / 838-58040, E-Mail: m.domenica@fu-berlin.de