„Leopoldina“ nimmt Jürgen Gerhards auf
Direktor des Instituts für Soziologie an der Freien Universität in „Nationale Akademie der Wissenschaften“ gewählt
Nr. 355/2018 vom 11.12.2018
Jürgen Gerhards, Professor für Makrosoziologie und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie an der Freien Universität Berlin, ist zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ gewählt worden. Die Wahl gilt als eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen, die deutsche Institutionen vergeben. Der Akademie mit internationalem Renommee gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus der ganzen Welt an.
Jürgen Gerhards, 1955 im rheinland-pfälzischen Andernach geboren, begann seine akademische Laufbahn an der Universität zu Köln. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften und Germanistik promovierte er mit einer Arbeit zum Thema Soziologie der Emotionen. An der Freien Universität Berlin habilitierte er sich 1992 mit einer Schrift über Neue Konfliktlinien in der Mobilisierung öffentlicher Meinung. Er folgte dem Ruf der Universität Leipzig auf eine Professur für Kultursoziologie sowie Allgemeine Soziologie. Im Jahr 2004 wechselte Gerhards an die Freie Universität Berlin. Seitdem leitet er als Geschäftsführender Direktor das Institut für Soziologie. Er widmet sich dem Forschungsfeld der Makrosoziologie – seine Forschungsschwerpunkte umfassen komparative Kultur-, Europa- und Öffentlichkeitssoziologie. Forschungsaufenthalte führten ihn an das Wissenschaftskolleg Berlin (2001/2002), an das Swedish Collegium for Advanced Study (2003/2004), an die Harvard University (2009/2010) und zuletzt an die Universität Peking (2018). Jürgen Gerhards erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Distinguished Book Award der American Sociological Association (2004), den Preis des Sozio-oekonomischen Panels für die beste Publikation (2011) oder die Karl W. Deutsch-Professur des Wissenschaftszentrums Berlin. Seit dem Jahr 2007 gehört er zum Mitgliederkreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ ist eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt. Ihre Geschichte reicht Jahrhunderte zurück – die Gründung der Academia Naturae Curiosorum datiert auf das Jahr 1652. Die weltweit angesehene Institution hat sich gemäß ihrem Leitbild der freien Wissenschaft und Aufklärung verpflichtet. Die Leopoldina zählt rund 1.500 Mitglieder und vereint hervorragende Forscherinnen und Forscher aus dem deutschsprachigen Raum sowie zahlreichen weiteren Ländern. Seit 2008 vertritt sie Deutschland in internationalen Gremien und nimmt als unabhängige Einrichtung zu wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen Stellung.
Weitere Informationen
Kontakt
- Prof. Dr. Jürgen Gerhards, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie (Freie Universität), E-Mail: j.gerhards@fu-berlin.de