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„1968 in Russland – damals und heute“

Vortrag von Irina Scherbakowa (Memorial Moskau) am 20. Juni

Nr. 151/2018 vom 18.06.2018

Mit einem Vortrag über die Wahrnehmung der Ereignisse von 1968 in der damaligen Sowjetunion und im heutigen Russland beginnt am 20. Juni eine neue Vortragsreihe zu Ehren des Politologen Richard Löwenthal (1908–1991). Gast der Richard Löwenthal Lecture ist die Germanistin, Historikerin und Übersetzerin Dr. Irina Scherbakowa, die die Situation nach dem sowjetischen Einmarsch in der Tschechoslowakei reflektiert und die Ereignisse nach dem Ende des sogenannten Prager Frühlings mit der heutigen Geschichtsbewertung in Russland in Kontrast setzt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Die Veranstaltungssprache ist deutsch.

Irina Scherbakowa war im Jahr 1988 Mitbegründerin der ersten sowjetischen Menschenrechtsorganisation Memorial, in der sie sich bis heute engagiert. Die Nichtregierungsorganisation beschäftigt sich vor allem mit der Erforschung des Stalinismus und dem Gedenken an die Opfer dieser Epoche. Bei Memorial leitet Irina Scherbakowa Jugend- und Bildungsprogramme, koordiniert Oral-History-Projekte sowie den jährlichen, russländischen Schülerwettbewerb „Der Mensch in der Geschichte. Russland im 20. Jahrhundert“. Sie hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu den Themen Stalinismus und Erinnerungskultur veröffentlicht. Irina Scherbakowa ist unter anderem Mitglied im Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL), im wissenschaftlichen Kuratorium der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie Vorstandsmitglied der Marion-Dönhoff-Stiftung. Irina Scherbakowa wurde unter anderem mit dem Carl von Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik (2014) sowie der Goethe-Medaille (2017) ausgezeichnet.

Die Richard Löwenthal Lecture ist eine neue öffentliche Vortrags-Reihe, die einmal im Jahr bekannte Forscherinnen und Forscher zu Vorträgen über Osteuropa und den post-sowjetischen Raum an das Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin einlädt. Richard Löwenthal (1908–1991) war Politikwissenschaftler und von 1961-1974 Professor an der Freien Universität. Der Sozialist, engagiert im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime, forschte nach seiner Rückkehr aus dem Exil an der Freien Universität über Totalitarismus, Nationalsozialismus sowie zu politischen Entwicklungen in Osteuropa.

Zeit und Ort

  • Mittwoch, 20. Juni 2018, Beginn 16.00 Uhr
  • Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Hörsaal A, OEI, Garystr. 55, 14195 Berlin, U-Bhf. Freie Universität/Thielplatz (U3)

Im Internet und auf Facebook

Weitere Informationen

Kontakt: Christina Schmidt (Osteuropa-Institut, Öffentlichkeitsarbeit), E-Mail: info@oei.fu-berlin.de