Springe direkt zu Inhalt

Nobelpreisträgerinnen: 14 Schriftstellerinnen im Portrait

Öffentliche Vorlesungsreihe im Sommersemester an der Freien Universität Berlin / Erster Termin: 17. April 2018

Nr. 064/2018 vom 16.04.2018

Autorinnen, die bislang mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurden sind Thema einer Reihe von Universitätsvorlesungen, die im Sommersemester an der Freien Universität stattfinden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland widmen sich in öffentlichen Vorträgen der literarischen Tradition von 14 Frauen sowie Fragen nach einem weiblichen Schreiben und einer erweiterten Kanonbildung. Zum Auftakt am 17. April spricht Prof. Dr. Stefanie von Schnurbein in Kooperation mit der Dag-Hammerskjöld-Vorlesung am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin über die Schriftstellerin Selma Lagerlöf, die den Nobelpreis 1909 erhielt. Die Veranstaltungen sind Teil des Offenen Hörsaals der Freien Universität und finden vom 17. April bis 17. Juli 2017 dienstags von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr statt. Alle Vorträge sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Konzipiert wurde die Reihe von Prof. Dr. Claudia Olk vom Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und von Prof. Dr. Susanne Zepp vom Institut für Romanische Philologie.

Dass Produktion wie Rezeption von Kunst und Literatur keine geschlechtsneutralen Tätigkeiten sind, ist keine neue Einsicht der Gender Studies. Doch der Umstand, dass diesen 14 ausgezeichneten Frauen 100 männliche Literturnobelpreisträger gegenüberstehen, führt zu der ernüchternden Einsicht, dass Autorschaft offenbar nicht nur kulturhistorisch als an eine männliche Subjektposition gebunden wahrgenommen wurde. Das Zahlenverhältnis macht deutlich,dass die Eroberung der Autorposition durch Frauen weiterhin ein schwieriger und vielschichtiger Prozess zu sein scheint. So fokussieren die Beiträge die Ringvorlesung nicht nur literarische Traditionen von Frauen, sondern gehen auch Fragen der Stellung der Schriftstellerinnen und ihrer Schriften nach.

Im Mittelpunkt jeder der 14 Vorlesungen des Sommersemesters sollen das Werk und das intellektuelle Profil der jeweiligen Autorin stehen. Dabei wird in Anschluss an die von Virginia Woolf in ihrem Essay A Room of One's Own schon 1929 beschriebenen Herausforderungen für das literarische Schreiben von Frauen auch die Frage nach Bedingungen und Widersprüchen künstlerischer Kreativität gestellt. Dabei werden auch Prozesse von Kanonbildung und Geschlechterdifferenz einer kritischen Revision unterzogen.

Zeit und Ort

  • Dienstags vom 17. April bis 17. Juli 2018, jeweils von 18.15 bis 19.45 Uhr
  • Freie Universität, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2, 14195 Berlin. U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Freie Universität / Thielplatz (U3); Bus 110, M11, X83

Kontakt

Alle Termine der Reihe

  • 17. April 2018 Selma Lagerlöf (1909): Prof. Dr. Stefanie von Schnurbein in Kooperation mit der Dag-Hammerskjöld-Vorlesung am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 24. April 2018 Grazia Deledda (1926): Prof. Dr. Joachim Küpper, Freie Universität Berlin
  • 2. Mai 2018 Sigrid Undset (1928): Prof. Dr. Janke Klot, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 8. Mai 2018 Pearl S. Buck (1938): Prof. Dr. Henning Klöter, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 15. Mai 2018 Gabriela Mistral (1945): Prof. Dr. Susanne Klengel, Freie Universität Berlin
  • 22. Mai 2018 Nelly Sachs (1966): Prof. Dr. Annette Jael Lehmann, Freie Universität Berlin
  • 29. Mai 2018 Nadine Gordimer (1991): Prof. Dr. Anne Enderwitz, Freie Universität Berlin
  • 5. Juni 2018 Toni Morrison (1993): Prof. Dr. Ulla Haselstein, Freie Universität Berlin
  • 12. Juni 2018 Wisława Szymborska (1996): Prof. Dr. Jürgen Brokoff, Freie Universität Berlin
  • 19. Juni 2018 Doris Lessing (2007): PD. Dr. Dorothee Birke, Aarhus Institute of Advanced Studies
  • 26. Juni 2018 Elfriede Jelinek (2004): Prof. Dr. Anne Fleig, Freie Universität Berlin
  • 3. Juli 2018 Herta Müller (2009): Prof. Dr. Jürgen Brokoff, Freie Universität Berlin
  • 10. Juli 2018 Alice Munro (2013): Reingard M. Nischik, Universität Konstanz
  • 17. Juli 2018 Swetlana Alexijewitsch (2015): Alexander Wöll, Universität Potsdam