Beschlagnahmte Kunst in ehemaligen deutschen Ostgebieten
Symposium der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ am 15. und 16. März zu den Beschlagnahmen und Verfemungen moderner Kunst in den ehemals deutschen Städten Stettin, Breslau und Königsberg
Nr. 033/2018 vom 19.02.2018
Aus Anlass der Erweiterung der Datenbank mit Kunstwerken, die die Nationalsozialisten verfemt und beschlagnahmt hatten, veranstaltet die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ der Freien Universität Berlin am 15. und 16. März 2018 eine internationale Konferenz. Themen sind die Beschlagnahmen und Verfemungen moderner Kunst in den ehemals deutschen Städten Stettin, Breslau und Königsberg. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich in ihren Vorträgen mit diesen staatlich gesteuerten Aktionen und ihren Folgen. Eine wichtige Rolle während der Konferenz spielt die nun vollständige Veröffentlichung aller damals von der Beschlagnahme aus öffentlichen Institutionen betroffenen Kunstwerke und die Erweiterung des Provenienzmoduls der Datenbank. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt; sie ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung per E-Mail an fsek@campus.fu-berlin.de wird gebeten.
Die Forschungsstelle „Entartete Kunst“ wurde zu Beginn des Jahres 2003 am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin eingerichtet. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Methoden nationalsozialistischer Kunstpolitik, insbesondere die Vorgeschichte, Geschichte und die Auswirkungen der Beschlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937. Eingebunden darin sind Recherchen zu den antimodernen Propagandaausstellungen seit 1933 und zu der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ von 1937 bis 1941. Forschungsthemen in diesem Zusammenhang sind die Schicksale der betroffenen Künstlerinnen und Künstler, die Strategien der Museumsleiter und die Rolle der Kunsthändler innerhalb des Verwertungssystems.
Zum Kernstück der Forschungen gehört die Arbeit an einem Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Museen beschlagnahmten Werke der „Entarteten Kunst“. Dieses Beschlagnahmeinventar ist als Datenbank angelegt und steht jetzt mit mehr als 21.000 Datensätzen gebührenfrei für jeden interessierten Nutzer im Internet zur Verfügung.
Zeit und Ort
- 15./16. März 2018
- Koserstraße 20, Hörsaal B, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, Freie Universität Berlin, 14195 Berlin
Kontakt
- Dr. Meike Hoffmann, Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838 54523, E-Mail: meikeh@zedat.fu-berlin.de
- Dr. h. c. Andreas Hüneke, Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838 54523, E-Mail: ahueneke@zedat.fu-berlin.de