Zurück in die Zukunft? Europa und die Kleinstaaterei
Öffentliche Podiumsdiskussion zum Separatismus in der EU im Rahmen des Berliner Europa-Dialogs am 6. Febraur 2018 an der Freien Universität
Nr. 022/2018 vom 30.01.2018
Welches Verständnis von Region liegt der Europäischen Union – die für das „Europa der Regionen“ steht – zu Grunde? Können separatistische Bestrebungen mit mehr Föderalismus gelöst werden, etwa im Falle Spaniens? Oder sollten Zentralregierungen Verhandlungen ablehnen? Und welche Rolle kann und soll die EU spielen? Über diese und weitere Fragen werden am 6. Februar im Rahmen der Reihe „Berliner Europa-Dialog“ an der Freien Universität disktutiert. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung bis zum 5. Februar an info@eu-infozentrum-berlin.de wird gebeten.
Die Podiumsdiskussion zum Separatismus in der EU wird moderiert von Prof. Dr. Tanja Börzel vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Als Referentinnen und Referenten haben zugesagt:
- Bart Biesemans, freier Journalist aus Belgien
- Jan Diedrichsen, Vorsitzender der Gesellschaft für bedrohte Völker
- Prof. Dr. habil. Sabine Riedel, Stiftung Wissenschaft und Politik
- Oriol Serra, Katalanischer Korrespondent in Deutschland für Televisió 3 und Catalunya Ràdi
In Katalonien wurde in einem Referendum nach Angaben der katalanischen Regionalregierung in 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für die Abspaltung von Spanien gestimmt, bei einer Wahlbeteiligung von rund 42 Prozent. Das Referendum ist nach Auffassung der spanischen Regierung nicht legal und nicht repräsentativ. In Schottland wird seit der Entscheidung der britischen Bevölkerung für den Austritt aus der Europäischen Union über ein erneutes Referendum zur Loslösung von Großbritannien diskutiert. In vielen weiteren Regionen innerhalb der EU – von Flandern über Südtirol bis hin zu Korsika – wurde oder wird über mehr Kompetenzen für lokale Einheiten diskutiert und gestritten. Nicht immer geht es dabei um einen eigenen Staat.
Die Prozesse der Europäisierung und der Globalisierung scheinen die Sehnsucht nach kleineren und überschaubaren Einheiten – einer „Heimat“ – zu steigern. Dabei ist jedoch jede Situation als eigener Fall getrennt zu betrachten, der jeweils vor einem spezifischen historischen Kontext entstanden ist. Dennoch ist ein aktueller Trend unverkennbar.
Die Europäische Union hat sich im Falle des Konfliktes in Katalonien nicht als Vermittler angeboten. Gleichzeitig steht die Europäische Union für das „Europa der Regionen“. Seit dem Vertrag von Maastricht existiert mit dem Ausschuss der Regionen ein eigenes Gremium, in dem die Regionen der EU ihre Interessen vertreten – allerdings nur mit beratendem Charakter.
Die Veranstaltung im Rahmen der Reihe Berliner Europa-Dialog wird gemeinsam organisiert vom Dokumentationszentrum Vereinte Nationen – Europäische Union der Freien Universität Berlin, dem Europäischen Informationszentrum Berlin (Träger: Deutsche Gesellschaft e. V.) sowie der Europa-Union Berlin e. V.
Zeit und Ort
- Dienstag, 6. Febraur 2018, 18.30 bis 20.30 Uhr
- Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bahnhof Freie Universität (Thielplatz) (U3)
Kontakt
Dokumentationszentrum UN-EU der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-523 99, E-Mail: uneu-dok@ub.fu-berlin.de