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Brasilianischer Soziologe José Maurício Domingues erhält Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung

Ehrung auf Vorschlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung und des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin

Nr. 021/2018 vom 29.01.2018

Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) verleiht dem Soziologie-Professor José Maurício Domingues einen der renommierten Anneliese Maier-Forschungspreise. Der Wissenschaftler der Rio de Janeiro State University wird auf Vorschlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit Unterstützung des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin geehrt; an beiden Institutionen wird er sich aufhalten. Gewürdigt werden mit dem Preis in diesem Jahr acht herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften; sie erhalten jeweils 250.000 Euro für Forschungskooperationen in Deutschland. Mit dem Preisgeld wird die Zusammenarbeit mit Fachkolleginnen und Fachkollegen in der Bundesrepublik für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren finanziert. Der Preis soll nach dem Willen der Stiftung die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland voranbringen; er wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Die Preisverleihung findet am 12. September 2018 in Berlin statt.

In der Würdigung des Preisträgers durch die Vorschlagenden heißt es: „Das Werk von Professor Domingues ist durch eine konsequente Theorieorientierung charakterisiert, er gilt als einer der Wenigen, denen es gelingt, theoretische Debatten, die in Lateinamerika sowie im englischen, französischen und auch im deutschen Sprachraum geführt werden, miteinander zu verbinden. Damit wurde er zu einem der wichtigsten zeitgenössischen Theoretiker, die die globale Moderne aus einer zivilisationsvergleichenden Perspektive untersuchen. Besonders beeindruckend ist die Reichweite seiner empirischen Bezüge: Während die meisten Theoretiker der Moderne ihre Einsichten aus dem jeweiligen engen nationalen und nationalsprachigen Kontext gewannen, arbeitete sich Domingues nach seiner Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Moderne in Europa, Lateinamerika und Nordamerika auch in die Literatur zu Indien, China und Israel ein, wo er forschte.“ Zentrales Ziel der Kooperation mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung sowie dem Lateinamerika‐Institut der Freien Universität Berlin sei die Analyse der politischen Moderne aus einer historischen und vergleichenden Perspektive. „Dabei liegt ein besonderes Augenmerk darauf, auch machttheoretische Trends und Prozesse dieser Entwicklungen zu identifizieren“, unterstrich die AvH in ihrer Ehrung.

Gastgeber von José Maurício Domingues für sein Projekt „Brückenschlag zwischen den Kontinenten“ sind Prof. Dr. Wolfgang Knöbl vom Hamburger Institut für Sozialforschung und Prof. Dr. Sergio Costa vom Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin.

Der Anneliese Maier-Forschungspreis ist nach der Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Anneliese Maier (1905–1971) benannt. Die Humboldt-Stiftung ermöglicht mit ihren Programmen und Preisen alljährlich mehr als 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 28.000 Ehemaligen aller Fachgebiete in mehr als 140 Ländern – unter ihnen 55 Nobelpreisträger.

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