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Freie Universität stellt neue Online-Anwendung für das historische Lernen über den Holocaust bereit

Die Lernumgebung „Zeugen der Shoah“ ermöglicht Lehren und Lernen mit Video-Interviews Überlebender

Nr. 015/2018 vom 25.01.2018

Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vom 27. Januar 1945 wird am Samstag die vom Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin erstellte Online-Lernanwendung „Zeugen der Shoah“ veröffentlicht. Im Zentrum der von der Conference on Jewish Material Claims Against Germany geförderten Lernplattform stehen drei Interviews mit Überlebenden des Holocaust. In den Interviewfilmen berichten die Überlebenden von ihrer Kindheit, von ihren Familien, von ihren Erfahrungen in den Ghettos und Lagern sowie von ihrem Leben nach der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

Gezeigt werden in der Online-Lernumgebung Interviewfilme mit den Überlebenden der Shoah Anita Lasker-Wallfisch, Zvi Harry Likwornik und Richard Glazar. Die Musikerin Anita Lasker-Wallfisch wird bei der diesjährigen Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag sprechen. Der 27. Januar ist seit 1996 in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Gedenkstunde im Bundestag findet in diesem Jahr am 31. Januar statt.

Die Auseinandersetzung mit den Berichten von Zeitzeugen ermöglicht Jugendlichen persönliche Zugänge zur Geschichte des Nationalsozialismus. Durch eine differenzierte Kontextualisierung und didaktische Aufbereitung der Interviews eignet sich die neue Lernumgebung für ein individuelles, forschendes Lernen.

Zu den Video-Interviews werden Informationstexte, Fotografien, Methodentipps, ein Lexikon und biografischen Karten angeboten. Schüler und Schülerinnen ab dem Alter von 14 Jahren können Aufgaben zum Thema Holocaust per Computer, Whiteboard, Tablet oder Smartphone in vielfältigen Lehrsituationen bearbeiten. Die Anwendung läuft auf allen gängigen Geräten und ist nach einer einfachen Registrierung frei zugänglich.

Auch für Lehrerinnen und Lehrer bietet die Online-Anwendung Unterstützung: Didaktische Kommentare und eine Merk- und Notizfunktion erlauben eine umfassende Vorbereitung des Unterrichts. Eigene Aufgabenstellungen können ergänzt werden. Zusätzlich bietet das Forum „Lehren und Lernen mit Interviews“ Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, Erfahrungen und Unterrichtskonzepte mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.

Die 30-minütigen Interviewfilme basieren auf lebensgeschichtlichen Video-Interviews, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in verschiedenen Projekten aufgezeichnet wurden. Die jeweiligen Entstehungskontexte prägen die Interviews und ermöglichen eine Auseinandersetzung mit der Methode der mündlich überlieferten Geschichtsschreibung, der sogenannten „Oral History“, über die ein Hintergrundfilm informiert.

Die Lern-Anwendung „Zeugen der Shoah“ baut auf den Erfahrungen mit der seit 2016 angebotenen Online-Anwendung „Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939–1945“ auf, die inzwischen von über 1.500 Lehrerinnen und Lehrern sowie deren Schülerinnen und Schülern im Unterricht genutzt wurde.

Kontakt

Freie Universität Berlin, Universitätsbibliothek, Center für Digitale Systeme, Dorothee Wein, Telefon: 030 / 838 520 53, E-Mail: lernen-mit-interviews@cedis.fu-berlin.de.

Weiterführende Links

  • Online-Lernumgebung „Zeugen der Shoah“

http://zeugendershoah.lernen-mit-interviews.de/

Forum für Lehrerinnen und Lehrer:

http://forum.lernen-mit-interviews.de/

Website des Projektes Zeugen der Shoah:

http://www.zeugendershoah.de/

Website der Digitalen Interview-Sammlungen beim CeDiS:

http://www.cedis.fu-berlin.de/services/e-research/digitale-interviewsammlungen/interview-sammlungen/index.html