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Funktionsweisen von Satire aus deutscher und französischer Perspektive

Öffentliche Vorlesungsreihe im Sommersemester 2017 an der Freien Universität Berlin / Erster Termin: 26. April 2017

Nr. 087/2017 vom 21.04.2017

Die Funktionsweisen von Satire aus deutscher und französischer Perspektive sind Thema einer Reihe öffentlicher Universitätsvorlesungen im Sommersemester an der Freien Universität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland widmen sich in Vorträgen dem Phänomen der Satire aus interdisziplinärer Sicht und erörtern auf der Basis aktueller Ereignisse grundlegend die Funktionsweisen von Satire. Der Fokus liegt auf einer vergleichenden deutsch-französischen Perspektive und historisch auf den Entwicklungen seit dem 18. Jahrhundert, dem europäischen Zeitalter der Aufklärung. Die Vorlesungsreihe ist Teil des Offenen Hörsaals der Freien Universität und wird vom Frankreichzentrum der Freien Universität organisiert. Die Vorträge finden vom 26. April bis zum 19. Juli 2017 mittwochs von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr statt. Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Die Rednerinnen und Redner betrachten systematische Fragen, aber auch länderspezifische Rechtslagen und historische Konstellationen sowie die medialen und gattungsbedingten Differenzen und Spezifika im Hinblick auf Satire. Anhand von historischen und aktuellen Fallbeispielen zeigen die Vortragenden zudem die Komplexität und Brisanz von Satire als kultureller Praxis, auch über Deutschland und Frankreich hinaus.

„Satire ist eine prekäre Gattung beziehungsweise Schreib- und Darstellungsweise, die nicht nur dezidiert Realitätsbezüge aufweist, sondern auch ganz konkrete lebensweltliche Konsequenzen haben kann“, erklärt Ulrike Schneider, Professorin für Romanische Philologie an der Freien Universität, die die Reihe gemeinsam mit dem Professor für Neuere Geschichte Uwe Puschner konzipiert hat. In jüngerer Zeit sei wieder deutlich geworden, dass das jeweilige Konzept von Satire stark kulturell geprägt und als literarisches und künstlerisches Phänomen in spezifischen Traditionslinien verankert ist. So habe die Satire in Frankreich eine andere Tradition und einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft als etwa in Deutschland. „Will man die jeweiligen Funktionsweisen der Satire, aber auch ihre kulturell verankerte Brisanz und Wirkmacht adäquat einordnen, sind diese Traditionen zu berücksichtigen und zu verdeutlichen“, sagt Ulrike Schneider.

Zeit, Ort und Programm

Kontakt

  • Prof. Dr. Ulrike Schneider, Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55760, E-Mail: ulrike.schneider@fu-berlin.de
  • Prof. Dr. Uwe Puschner, Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-54528, E-Mail: uwe.puschner@fu-berlin.de
  • Marie Jacquier (wiss. Koordinatorin des Frankreichzentrums), Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52598, E-Mail: marie.jacquier@fu-berlin.de

Programm

  • 26. April 2017
    Begrüßung
    Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, und S. E. Philippe Etienne, Französischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland
    Einführung
    Prof. Dr. Ulrike Schneider und Prof. Dr. Uwe Puschner von der Freien Universität Berlin
  • 3. Mai 2017
    Satire – Literatur und Waffe im 18. Jahrhundert
    Prof. Dr. Klaus W. Hempfer, Romanische Philologie der Freien Universität Berlin
  • 10. Mai 2017
    Der satirische Kontrakt. Performanzen des Satirischen
    Prof. Dr. Andreas Mahler, Englische Philologie der Freien Universität Berlin
  • 17. Mai 2017
    Satire im französisch-deutschen Rechtsvergleich
    Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin
  • 24. Mai 2017
    „Je suis ... drôle“. Charlie, Titanic, Böhmermann – Spott, Klamauk und Meinungsfreiheit in deutschen und französischen Medien
    Dr. Dirk Fuhrig, Deutschlandradio Kultur, Berlin
  • 31. Mai 2017
    Die Monarchie im Feuer der Karikatur zu Beginn der Französischen Revolution
    Prof. Dr. Etienne François, Geschichtswissenschaft der Freien Universität Berlin
  • 7. Juni 2017
    Nicht lachen, handeln! Die völkische Bewegung in Satire und Karikatur
    Prof. Dr. Uwe Puschner, Geschichtswissenschaft der Freien Universität Berlin
  • 14. Juni 2017
    Eine ironische Ehemetapher im Herzen Europas: Das deutsch-französische Paar
    Prof. Dr. Corine Defrance, Geschichtswissenschaft der Université de Paris I, Panthéon-Sorbonne, und Prof. Dr. Ulrich Pfeil, Deutschlandstudien an der Université de Lorraine, Metz
  • 21. Juni 2017
    A quoi sert la satire? Humour et émancipation dans les sociétés arabes contemporaines
    Dr. Leyla Dakhli, Geschichtswissenschaft am Centre Marc Bloch, Berlin
  • 28. Juni 2017
    „Das Bild als Verleumder“ – Satire und Fake News im Jahre 1915. Zur Aktualität eines vergessenen Bestsellers von Ferdinand Avenarius
    Prof. Dr. Alexandre Kostka, Kunstgeschichte an der Université de Strasbourg
  • 5. Juli 2017
    „L’objectif caricatural“ – Bildsatire als Medium deutsch-französischer Verständigung im publizistischen Wirken von John Grand-Carterets: von der Dreyfus-Affäre bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs
    Prof. Dr. Joachim Rees, Kunstgeschichte der Freien Universität Berlin
  • 12. Juli 2017
    Die komische Nachahmung. Mimesis und Satire in der Filmkomödie
    Dr. Sulgi Lie, Filmwissenschaft des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften / Kunstuniversität Linz in Wien (IFK)
  • 19. Juli 2017
    Politische Satire in sozialen Netzwerken aus Sicht der Kommunikationswissenschaft
    Prof. Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw, Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg