Springe direkt zu Inhalt

Aus der Geschichte lernen durch Zeitzeugen-Interviews

Bundeszentrale für politische Bildung und Freie Universität Berlin erarbeiten Online-Dossier zur nationalsozialistischen Zwangsarbeit

Nr. 048/2017 vom 10.03.2017

Die Bundeszentrale für politische Bildung und die Freie Universität Berlin haben ein neues Online-Informationsangebot über die Zwangsarbeit unter den Nationalsozialisten erstellt, von der mehr als zwanzig Millionen Menschen betroffen waren. Das frei zugängliche Dossier „NS-Zwangsarbeit. Lernen mit Interviews“ basiert auf dem digitalen Interview-Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“ und der dazugehörigen Online-Anwendung „Lernen mit Interviews“, die am Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin entwickelt wurden.

In den vielbesuchten Online-Dossiers auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung werden einer breiten Öffentlichkeit wichtige historische, politische und soziale Themen vermittelt. Die Sachgebiete werden anschaulich und multimedial aufbereitet und dabei faktenbasiert und mit umfassenden Hintergrundinformationen dargestellt. Lehrerinnen und Lehrer können diese Seiten als Wissens- oder Inspirationsquelle für den Unterricht nutzen, Schülerinnen und Schüler oder Studierende finden dort verlässliche Informationen für Gruppenarbeiten, Vorträge und Hausarbeiten. In dem Dossier „NS-Zwangsarbeit. Lernen mit Interviews“ werden Grundlagentexte, Begriffserklärungen, animierte Karten und Expertengespräche angeboten. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten außerdem in kurzen Interviewausschnitten über die erlittene nationalsozialistische Zwangsarbeit. Erarbeitet wurde das Dossier gemeinsam vom Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin und dem Fachbereich Multimedia der Bundeszentrale für politische Bildung, die in der digitalen Bildung bereits mehrfach zusammengearbeitet haben.

Eine intensivere, interaktive Auseinandersetzung mit den Zeitzeugen-Berichten ermöglicht die dem Dossier zugrunde liegende Online-Anwendung www.lernen-mit-interviews.de, eine von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ geförderte Lernumgebung für den Geschichtsunterricht. Sieben Überlebende berichten in 25-minütigen Kurzfilmen von ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken; Aufgabenvorschläge und Zusatzmaterialien unterstützen das forschende Lernen. Die multimediale Plattform verbindet die Anschaulichkeit lebensgeschichtlicher Erzählungen mit der Interaktivität digitaler Medien; sie läuft auf Computern, Whiteboards, Tablets und Smartphones. Für die Werkstatt „Digitale Bildung in der Praxis“ der Bundeszentrale testen Lehrkräfte derzeit dieses neue E-Learning-Angebot; Ergebnisse werden im April vorgelegt.

Weitere Informationen

Dr. Doris Tausendfreund, Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-52775, E-Mail: lernen-mit-interviews@cedis.fu-berlin.de

Schlagwörter