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Historiker ausgezeichnet

Michael Goebel, Professor für Globalgeschichte und lateinamerikanische Geschichte der Freien Universität, erhält Jerry Bentley Prize

Nr. 342/2016 vom 17.10.2016

Michael Goebel, Professor für Globalgeschichte und lateinamerikanische Geschichte an der Freien Universität Berlin, erhält den Jerry Bentley Prize for World History 2016 für sein Buch über aufkommende anti-imperiale Nationalismen im Paris der Zwischenkriegszeit („Anti-Imperial Metropolis. Interwar Paris and the Seeds of Third World Nationalism“), das 2015 in der Cambridge University Press erschienen ist. Der Jerry Bentley Prize wird jährlich von der American Historical Association (AHA) verliehen, um ein herausragendes Buch zur Weltgeschichte zu würdigen.

Goebels Buch wurde von einer Kommission aus AHA-Mitgliedern ausgewählt, unter anderem Daniel Lord Smail von der Harvard University, Andrew Sartori von der New York University und Heather E. Streets-Salter von der Northeastern University. In der Würdigung heißt es: „In dieser bemerkenswerten Studie dient das Paris der Zwischenkriegszeit als Nährboden für aufflammende anti-imperiale Nationalismen, auf dem Akteure aus der ganzen Welt zusammenkamen und ihre Erfahrungen austauschten. Mithilfe multinationaler Archivarbeit analysiert Michael Goebel die globale Bewegung von Menschen, Texten und Ideen. Damit bietet er eine überzeugende Erklärung für das nahezu gleichzeitige Aufkommen anti-imperialer Nationalismen in der Nachkriegszeit. Goebels Buch liefert ein atemberaubendes Beispiel dafür, wie man Weltgeschichte vom Blickwinkel eines bestimmten Ortes schreiben kann.“

Mit Michael Goebel wird erstmals ein Historiker mit einem der renommierten AHA-Preise gewürdigt, der an einer deutschsprachigen Universität arbeitet. Seit 2011 lehrt Goebel an der Freien Universität, 2015 wurde er nach seiner Habilitation zum Professor für Globalgeschichte und Lateinamerikanische Geschichte berufen. Seine Forschungsinteressen gelten der Geschichte von Migration, von Städten und von Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert. Er ist Mitgründer des Global Urban History Blogs (www.globalurbanhistory.com) und beschäftigt sich derzeit mit der Globalgeschichte von ethnischer Segregation im städtischen Raum.

Die AHA etablierte den Jerry Bentley Prize 2014, um Jerry Bentleys unermüdliche Anstrengungen auf dem Feld der Weltgeschichte und die hervorragenden Beiträge zu diesem Feld, zu würdigen. Jerry Bentley war Professor an der University von Hawaii, ein ausgewiesener Experte zur Weltgeschichte und Gründungsherausgeber des Journal of World History. 

Weitere Informationen

Kontakt

Michael Goebel, Lateinamerika-Institut/ Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030/ 838 50356, E-Mail: mgoebel@zedat.fu-berlin.de

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