Springe direkt zu Inhalt

Einstein Stiftung fördert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Freien Universität

Von der „verschränkten Zeit“ über ThermoNanogele bis zur Persönlichkeitspsychologie – vier international herausragende Forscher sowie zwei Forschungsprojekte werden unterstützt

Nr. 259/2016 vom 19.07.2016

Die Einstein Stiftung fördert in den kommenden drei Jahren vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie zwei Forschungsvorhaben an der Freien Universität Berlin. Dazu zählen zwei Einstein Visiting Fellows, die jeweils eine übergreifende Arbeitsgruppe zwischen ihrer Heimatuniversität und der Freien Universität aufbauen, sowie ein International Postdoctoral Fellow. Eine Förderung als Einstein Junior Fellow erhält die Juniorprofessorin für Psychologie an der Freien Universität, Jule Specht. Ein ebenfalls an der Hochschule geförderter Einstein-Zirkel beschäftigt sich mit „Verschränkter Zeit in der Vormoderne“. Außerdem wird als Einstein Forschungsvorhaben von Wissenschaftlern ein Projekt der Universität der Künste und der Freien Universität Berlin über die Freiheit der Kunst finanziert. Die Fördersumme der Einstein Stiftung für die Berliner Wissenschaftseinrichtungen beträgt insgesamt 3,3 Millionen Euro. Über die Hälfte der Fördersumme stammt aus privaten Mitteln der Damp-Stiftung.

Die neuen geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Projekte im Einzelnen:

Einstein Visiting Fellows:

  • Prof. Dr. Cecilia Clementi, Rice University

Cecilia Clementi ist Professorin für Chemie und Biomolekulare Techniken an der Rice University in Houston, Texas, und eine international gefragte Expertin im Bereich der Computersimulation von Biomolekülen. In Berlin wird sie den Sonderforschungsbereich „Einrüstung von Membranen – Molekulare Mechanismen und zelluläre Funktionen“ (Sprecher: Prof. Dr. Stephan Sigrist) an der Freien Universität unterstützen. In den geplanten Forschungsarbeiten sollen insbesondere die Mechanismen von Membranfusionen sowie der Ausbildung synaptischer Proteinarchitekturen untersucht werden.

  • Prof. Dr. Gunter Schubert, Universität Tübingen (Einstein Visiting Fellow „plus“)

Gunter Schubert gilt als einer der profiliertesten deutschen Chinawissenschaftler. Er wird an der Graduate School of East Asian Studies (GEAS; Sprecherin: Prof. Dr. Verena Blechinger Talcott) innerchinesische Diskurse zum Völkerrecht analysieren, beispielsweise im Hinblick auf Territorialkonflikte und humanitäre Interventionen. Schubert ergänzt damit die Expertise von Einstein Visiting Fellow Richard Samuels an der GEAS im Bereich der ostasiatischen Sicherheitsbeziehungen. Gunter Schubert ist der erste Einstein Visiting Fellow der neuen Programmergänzung „plus“. Alle Einrichtungen, die bereits einen ausländischen Spitzenwissenschaftler als Visiting Fellow eingeworben haben, erhalten die Möglichkeit, einen weiteren Fellow aus einer deutschen Einrichtung zu beantragen.

Einstein Junior Fellow

  • Prof. Dr. Jule Specht

Warum verändert sich die Persönlichkeit bei manchen bedeutsamen Ereignissen während eines Lebens stärker als bei anderen? Warum haben Ereignisse in Bezug auf die Arbeit beispielsweise einen größeren Einfluss als Ereignisse im Bereich der Familie? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde der Psychologin Jule Specht ein Einstein Junior Fellowship bewilligt. Die Juniorprofessorin an der Freien Universität hat 2014 den Berliner Wissenschaftspreis erhalten.

Einstein International Postdoctoral Fellow:

  • Dr. Lydia Bouchet

Die argentinische Chemikerin Lydia Bouchet wird in Berlin die Nachwuchsgruppe von Prof. Dr. Marcelo Calderón an der Freien Universität verstärken. Während des gemeinsamen Forschungsprojekts werden sogenannte „ThermoNanogele“ erforscht, die in der Krebstherapie eingesetzt werden sollen.

Einstein-Forschungsvorhaben:

  • Autonomie und Funktionalisierung – eine ästhetisch-kulturhistorische Analyse der Kunstbegriffe in der bildenden Kunst in Berlin von den 1990er Jahren bis heute

Wie haben sich künstlerische Praxen, wie hat sich der Kunstbegriff in der Zeit seit 1989 bis heute geändert? Welche Rolle spielten dabei konkrete historischen Umstände der politischen Wende? Im Fokus der Fragestellung nach dem Verhältnis von Autonomie und Funktionalisierung steht die Entwicklung der Berliner bildenden und performativen Künste im Vergleich mit Entwicklungen in London, Wien und Warschau seit den 1990er Jahren. Das Projekt wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität der Künste (UdK) in Kooperation mit der Freien Universität Berlin durchgeführt.

Einstein-Zirkel:

  • Asynchronien – Verschränkte Zeit in der Kultur der Vormoderne

Wie wurden ungleichzeitige, überzeitliche oder anachronistische Ereignisse in der Kunst der Vormoderne reflektiert und konzipiert? Dieser Frage widmet sich der Einstein-Zirkel „Asynchronien“ an der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Eming. Die in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen teils sehr unterschiedlichen Zugriffe auf Zeittheorien und -erfahrungen werden damit für die Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit erstmals systematisch untersucht.

Die Einstein Stiftung Berlin wurde 2009 vom Land Berlin gegründet. Zweck der Stiftung ist es, Wissenschaft und Forschung in Berlin auf internationalem Spitzenniveau zu fördern und das Land dauerhaft als attraktiven Wissenschaftsstandort zu etablieren.

Weitere Informationen

Website

www.einsteinfoundation.de

Kontakt

  • Dr. Nina Diezemann, Presse und Kommunikation, Freie Universität Berlin, Telefon 030 838-73190, E-Mail: nina.diezemann@fu-berlin.de
  • Christian Martin, Einstein Stiftung Berlin, Kommunikation und Entwicklung, Telefon: 030 / 20370 248, E-Mail: cm@einsteinfoundation.de