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Migration und Religion im antiken Rom

Zusatz-Vortrag von Althistoriker Andreas Bendlin im Rahmen der Ringvorlesung „Migration“ am 5. Juli, 18.00 Uhr an der Freien Universität

Nr. 237/2016 vom 30.06.2016

Der sogenannte „religiöse Pluralismus“ der polytheistischen Antike, der eine Verehrung aller Götter geduldet habe, gilt für manche bis heute als Beispiel für erfolgreich gelebte religiöse Toleranz. Aber stimmt das? Dieser Frage geht Andreas Bendlin, Professor für Alte Geschichte an der Universität Toronto, am 5. Juli 2016 in einem Vortrag nach. Sein Interesse gilt dabei insbesondere den religiösen Identitäten der nach Rom Zugewanderten. Die Veranstaltung ist ein Zusatztermin der Ringvorlesung Migration. Wanderungsbewegungen vom Altertum bis in die Gegenwart im Rahmen des Offenen Hörsaals der Freien Universität. Die Veranstaltung findet (abweichend von den anderen Vorträgen der Reihe) im Topoi-Haus statt. Sie ist öffentlich, der Eintritt frei.

In seinem Vortrag zeichnet Andreas Bendlin nach, wie in der antiken Großstadt Rom, der Hauptstadt eines transmediterranen Imperiums, in manchem die aktuellen Debatten über Migrantenreligionen in der Moderne vorweg genommen wurden. Bereits die antike Großstadt sei durch ein hohes Maß an Mobilität und durch politische, soziale und religiöse Heterogenität ihrer Bevölkerung gekennzeichnet gewesen, so der Historiker. An ausgewählten archäologischen wie literarischen Quellen wird der Althistoriker vor diesem Hintergrund die religiösen Praktiken der „Fremden“ im antiken Rom beleuchten und die Prozesse von Annahme und Ablehnung der Religion der Zugewanderten verdeutlichen.

Wie untersucht man “religiösen Pluralismus“ in der antiken Großstadt? Wie können die verschiedenen Glaubensvorstellungen und religiösen Praktiken, die vielen Kulte und Gottheiten als eine polytheistische Großstadtreligion erforscht werden? Dies wird Andreas Bendlin bereits einen Tag zuvor bei einem Workshop am Beispiel von Rom mit den Teilnehmern erörtern.

Andreas Bendlin ist ein Spezialist für römische Religionsgeschichte. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind das antike Vereinswesen und die antike Rechtsgeschichte.

Migration in historischer Perspektive ist das Thema einer öffentlichen Vortragsreihe, die im Sommersemester im Rahmen des Offenen Hörsaals an der Freien Universität stattfindet. In der vom Exzellenzcluster Topoi organisierten Ringvorlesung stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das aktuelle Thema in einen breiten geschichtlichen Kontext von der Urgeschichte bis zur Spätantike und vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei sollen populäre Vorstellungen über Migrationsereignisse wie etwa über die sogenannte Völkerwanderung kritisch hinterfragt werden. Die Vorträge finden regulär jeweils mittwochs von 18.15 bis 20.00 Uhr statt.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Dienstag, 5. Juli 2016, von 18.15 bis 20.00 Uhr.
  • Topoi-Villa, Hittorfstraße 18 , 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz (U3)

Kontakt

Dr. Nina Diezemann, Exzellenzcluster Topoi, Presse und Kommunikation, Freie Universität Berlin, Telefon 030 / 838-73190, E-Mail: nina.diezemann@topoi.org

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