Lesen sich E-Books anders als gedruckte Bücher?
Tagung zur Materialität von Literatur am 30. Juni und 1. Juli an der Freien Universität / Abendvortrag über Lesestudie zu E-Book und gedrucktem Buch
Nr. 230/2016 vom 27.06.2016
Immer mehr Leserinnen und Leser konsumieren literarische Texte mit elektronischen Geräten wie Kindle, Tablet oder Smartphone. Verändert das ihr Lektüre-Erlebnis? Dies ist das Thema eines Vortrags am 30. Juni, 18.15 Uhr, an der Freien Universität Berlin. Die Veranstaltung ist Teil eines zweitägigen Workshops, der sich mit der Materialität von Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart befasst. Arthur Jacobs, Professor für neurokognitive Psychologie an der Freien Universität Berlin und Massimo Salgaro, Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Verona und Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt am Main, thematisieren in ihrem Vortrag die kognitiven, emotionalen, haptischen und sensomotorischen Unterschiede zwischen Lektüre auf Papier und auf dem Bildschirm. Vortragssprache ist Englisch. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Jacobs und Salgaro sprechen dabei auch das Problem an, wie man das Lektüre-Erlebnis in unterschiedlichen Medien empirisch erforschen kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hätten es in Bezug auf beide Formate (analog vs. digital) mit verschiedenen Lesertypen zu tun, die jeweils unterschiedliche Erfahrungen mit den digitalen Medien mitbrächten, „digital natives“ oder „digital immigrants“ seien. Vor diesem Hintergrund wird eine Studie vorgestellt, die sich der Frage widmet, ob die Vertrautheit mit digitalen Medien auch Auswirkungen auf die Wertung literarischer Texte hat. Dabei geht es auch um die Debatte, ob „digitales Lesen dumm macht“ oder positive Auswirkungen auf Geist und Gehirn von Leserinnen und Lesern hat.
Im Zentrum der internationalen Tagung der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien am 30. Juni und 1. Juli stehen die materiellen Bedingungen des Lesens literarischer Texte und die Möglichkeiten der Digitalisierung. So widmen sich Vorträge der Buchausstattung, der Graphic Novel, aber auch Weblogs oder der Frage, welche Möglichkeiten digitale Editionen für vergessene literarische Texte bieten. Organisiert wurde die Tagung von Prof. Dr. Anthony Enns (Dalhousie University Halifax) und Dr. Bernhard Metz (Freie Universität Berlin).
Weitere Informationen
Zeit, Ort und Programm
Abendvortrag
- Donnerstag, 30. Juni, 18.15 Uhr
- Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 32/202, 14195 Berlin.
Tagung
- Donnerstag, 30. Juni und Freitag, 1. Juli 2016
- Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Raum JK 33/121, 14195 Berlin. U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3).
Im Internet
Programm unter: www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/aktivitaeten/Workshops/Consumerism/consumerismflyer.pdf
Kontakt
Dr. Bernhard Metz, Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-56423, E-Mail: bemetz@zedat.fu-berlin.de