Freie Universität Berlin nominiert erfolgreich einen bedrohten Forscher für ein Stipendium
Syrer wird im Rahmen der Philipp Schwartz Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert
Nr. 188/2016 vom 02.06.2016
Die Freie Universität hat sich erfolgreich um die Förderung eines in seinem Land politisch bedrohten Forschers aus Syrien aus Mitteln der Alexander von Humboldt-Stiftung beworben. Wie die Stiftung in Bonn mitteilte, wird der Wissenschaftler im Rahmen der Philipp-Schwartz-Initiative unterstützt. Deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen waren Ende 2015 aufgerufen, Kandidatinnen und Kandidaten für Stipendien zu nominieren. Die Freie Universität Berlin, die als erstes deutsches Mitglied des Scholars-at-Risk-Netzwerks seit 2013 bedrohte Forschende aufnimmt – gegenwärtig sind es vier Personen – kann nach Bekanntgabe der Auswahlergebnisse nun einen Stipendiaten aufnehmen, der sich allerdings zurzeit noch in Syrien aufhält.
Die 23 Stipendien haben eine Laufzeit von 24 Monaten; die Aufenthalte beginnen frühestens am 1. Juli 2016. Um Mittel beworben hatten sich 38 Hochschulen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen Schutz in Deutschland, weil ihnen in ihren Heimatländern Krieg oder Verfolgung drohen. Sie stammen nach Angaben der Stiftung aus Syrien (14), der Türkei (6), Libyen, Pakistan und Usbekistan (jeweils 1).
Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ins Leben gerufen. Sie wird finanziell unterstützt von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der Gerda Henkel Stiftung, der Klaus Tschira Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Mercator.
Die Initiative ist nach dem Pathologen jüdischer Abstammung Philipp Schwartz benannt, der 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen musste und die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gründete. Es ist geplant, im Juli dieses Jahres eine weitere Runde auszuschreiben.
Weitere Informationen
Elke Löschhorn, Abteilung IV: Internationale Angelegenheiten, Tel.: +49 30 838-73404, E-Mail: elke.loeschhorn@fu-berlin.de