Der Vielfalt gerecht werden
Projekt „K2teach“ der Freien Universität bietet Lehramtsstudierenden praxisnahe Vorbereitung auf neue Herausforderungen in der Klasse
Nr. 161/2016 vom 19.05.2016
Wie erkenne ich die Stärken und Schwächen eines Schülers? Wie fördere ich alle Kinder in einer Klasse nach ihren speziellen Bedürfnissen und Fähigkeiten? Und wie kann ich mein eigenes Handeln als Lehrkraft evaluieren? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich das Projekt „Know how to teach“ (K2teach), mit dem die Freie Universität Berlin Lehramtsstudierende gezielt und praxisnah auf die zunehmend heterogene Zusammensetzung von Klassen vorbereiten will. In „K2teach“ engagieren sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der verschiedenen Fachdidaktiken und der Erziehungswissenschaft der Freien Universität. Die Initiative ist Teil der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung Initiativen für eine praxisnahe Ausbildung von Lehrkräften fördert.
„Mit diesem Projekt setzen wir uns dafür ein, dass angehende Lehrkräfte über die verschiedenen Phasen ihrer Ausbildung hinweg systematisch Handlungskompetenzen für einen Unterricht entwickeln, in denen alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen optimal gefördert werden“, erklärt Eva Terzer, Koordinatorin des Projektes. So lernen die angehenden Lehrkräfte, wie man Stärken und Schwächen jedes einzelnen Schülers diagnostiziert und datengestützt gezielte Förderung plant. Mithilfe von Unterrichtsvideos trainieren sie, wie man Situationen in der Klasse rasch erfasst und darauf reagiert. Dafür sollen prototypische Lernsituationen entwickelt werden, die Studierenden über eine Videoplattform zur Verfügung gestellt und so in die Lehrkräfteausbildung der Universität integriert werden. In Praxisseminaren – so genannten Lehr-Lern-Laboren – erhalten die Studentinnen und Studenten Gelegenheit, beim Unterricht mit einer kleinen Gruppe von Schülern theoretisch Gelerntes praktisch umzusetzen.
Darüber hinaus soll – in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung – ein spezifisches Studienprogramm für Studierende erarbeitet werden, die „Quereinsteiger“ sind und nicht über die notwendigen Zugangsvoraussetzungen für den Lehramts-Masterstudiengang (Master of Education) verfügen. Das Programm soll ihnen ermöglichen, diesen Abschluss innerhalb von vier Semestern zu erwerben. Es wird zunächst nur für ausgewählte Mangelfächer konzipiert und erprobt. Das Projekt „K2teach“ bietet außerdem Promovierenden eine umfassende und interdisziplinär ausgerichtete Weiterqualifizierung. Vermittelt werden sollen unter anderem Kompetenzen in Forschungsmethodik und wissenschaftlicher Kommunikation.
Mehr zu „K2teach“ erfahren interessierte Lehrerinnen und Lehrer beim Tag der Lehrkräftebildung, der am 7. Juni von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin stattfindet, Hörsaal A, Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem.
Weitere Informationen
Dr. Eva Terzer, Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-56711, E-Mail: eva.terzer@fu-berlin.de