ÜberReste.
Öffentliche internationale Tagung zum Thema „Strategien des Bleibens in den darstellenden Künsten“ vom 28. bis 30. April 2016
Nr. 129/2016 vom 26.04.2016
„Was bleibt von der darstellenden Kunst?“ fragen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Tagung vom 28. bis 30. April 2016 in den Berliner Sophiensaelen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland diskutieren über die materielle Verfasstheit der Überbleibsel von Tanz, (Musik-)Theater und Performancekunst, über ihre medienwechselnde Funktion als Dokument vergangener Ereignisse und über den Umgang mit ihnen. Auf der Tagung „ÜberReste. Strategien des Bleibens in den darstellenden Künsten“ wird ferner erörtert, welche Konsequenzen eine solche Perspektive wiederum auf Tanz-, Theater- und Musikwissenschaft hat und was geschieht, wenn Restmaterialien wieder in künstlerischen Kreisläufen recycelt werden. Die Tagung wird von Prof. Dr. Susanne Foellmer und ihren Mitarbeiterinnen Katharina Schmidt und Cornelia Schmitz im Rahmen des gleichnamigen DFG-Forschungsprojekts organisiert. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt; sie ist öffentlich, der Eintritt frei.
„Immer mehr Tanz- und Performancekünstlerinnen und -künstler befassen sich mit dem Wiederholen und Bewahren der eigenen Arbeiten oder der Wieder-Aneignung von vergangenen Aufführungen“, erklärt Susanne Foellmer von der Freien Universität. Musiktheater und Oper seien wiederum von Beginn an von Verfahren des Bleibens und der Wiederholung geprägt. Diese verschieden gelagerten Weisen des Wieder-Holens fänden seit einigen Jahren zudem diskursiven Widerhall in der entsprechenden Forschungslandschaft. Inwieweit Erfahrungsmodi von Präsenz aus den Strategien des Bleibens heraus anders konturiert werden könnten, sei dabei eine Frage, die all diesen Auseinandersetzungen gemein sei. Zugleich würden die Materialien selbst in den Blick geraten: Überreste aus vergangenen Performances, die beispielsweise einen Dispositivwechsel von der Performance oder dem Theater ins Museum vollziehen oder – in Archiven aufgefunden – bisweilen wieder in den Kreislauf der (künstlerischen) Darstellung eingespeist werden. „Ausgehend von diesen Überbleibseln in den Aufführungskünsten stellen wir in unserer Forschungsarbeit und in den Diskussionen während der Tagung die Auffassung, darstellende Kunst sei flüchtig, auf den Kopf“, sagt Susanne Foellmer.
Im Rahmen der Tagung wird am 27. April sowie vom 29. April bis 1. Mai jeweils um 20.00 Uhr die Wiederaufnahme der Produktion Visibile Undercurrent - New York - Berlin 1986-2014 von Peter Pleyer gezeigt.
Zeit, Ort und Programm
- Donnerstag, 28. April bis Samstag, 30. April 2016
- Sophiensaele, Sophienstraße 18, 10178 Berlin. S-Bahnhof Hackescher Markt (S75, S7, S5)
- Programm unter: www.sophiensaele.com/download/programm/programm-ueberreste2016.pdf
Kontakt
Prof. Dr. Susanne Foellmer, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-503 23, E-Mail: foellmer@zedat.fu-berlin.de