Es war einmal ... in Iran.
Öffentlicher Vortrag zum Thema „Politik im Spiegel der erzählenden Literatur“
Nr. 035/2016 vom 08.02.2016
Die Auswirkungen der Diskussion über Politik, Modernisierung und Gesellschaft auf die erzählende Literatur zeitgenössischer iranischer Autoren ist Thema eines Vortrags am 11. Februar 2016 an der Freien Universität. Referent ist der langjähriger Mitarbeiter des Goethe-Instituts und Übersetzer Kurt Scharf. Organisiert wurde der Vortrag vom Institut für Iranistik der Freien Universität in Kooperation mit dem Deutsch-Iranischen Freundschaftsverein (DIFV). Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung per E-Mail an: difv@gmx.de wird gebeten.
„Mangels Pressefreiheit dient im Iran die Literatur – vor allem die Erzählprosa – der Diskussion über den Weg zur Modernisierung, über die nationale Identität, über das zu bewahrende Erbe einerseits und abzuwerfende Lasten andererseits“, erklärt Kurt Scharf. Sie habe sich der neueren und neuesten iranischen Geschichte angenommen und so immer aufs Neue die Fragen „wer sind wir?“ und „woher kommen wir?“ gestellt. Damit bereite sie den Boden für die Frage „wohin gehen wir?“. Die in Iran geübte Zensur erschwere dies; dennoch seien, besonders wenn man die im Ausland veröffentlichten Werke einbeziehe, erstaunlich viele kritische Stimmen zu hören. In diesem Vortrag werden – weit entfernt von jeglichem Anspruch auf Vollständigkeit – beispielhaft einige Autoren vorgestellt werden, darunter: Moniru Ravānipur, Šahrnuš Pārsipur, ʿAbbās Maʾrufi, Hušang Golširi, Zoyā Pirzād, Kader Abdolah, Ḥoseyn Morteżāʾiyān Ābkenār, Mağid Qeyṣari, Šahriyār Mandanipur, Maḥmud Doulatābādi, Šahrām Raḥimiyāns und Amir Ḥasan Čeheltan.
Kurt Scharf, geboren 1940, war vor der islamischen Revolution in Iran im Jahr 1979 stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran. Er rief dort Veranstaltungen wie die „Zehn Nächte im Oktober 1977“ ins Leben, mit denen das iranische Zentrum des internationalen Autorenverbands PEN sich näher vorstellen und seine Forderung nach Freiheit des Wortes artikulieren wollte. Kurt Scharf übersetzte verschiedene Werke moderner persischer Lyrik ins Deutsche. Sein aktuelles Werk ist die Übersetzung von Cheheltans Roman Der Kalligraf von Isfahan.
Weitere Informationen
Zeit, Ort und Programm
- Donnerstag, 11. Februar 2016, um 18.30 Uhr.
- Freie Universität Berlin, Fabeckstraße 23 – 25, Raum 1.2001, 14195 Berlin. U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3).
Kontakt
Farifteh Tavakoli-Borazjani, Institut für Iranistik der Freien Universität, Telefon: 030 / 838-52575, E-Mail: farifteh.tavakoli-borazjani@fu-berlin.de