Laser- und Medizin-Technologie GmbH erhält Innovationspreis Berlin Brandenburg 2015
Auszeichnung für Sensor zur zerstörungsfreien Bestimmung des Hämoglobin-Gehalts in Blutkonserven / Firma startete in den achtziger Jahren als Ausgründung der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität
Nr. 379/2015 vom 27.11.2015
Die Laser- und Medizin-Technologie GmbH (LMTB) ist mit einem der drei diesjährigen Innovationspreise Berlin-Brandenburg ausgezeichnet worden. Die LMTB wurde für den von ihr entwickelten Sensor zur zerstörungsfreien Bestimmung des Hämoglobin-Gehalts in Blutkonserven geehrt. Der Preis wurde am Freitagabend im Potsdamer Hans-Otto-Theater verliehen. Die LMTB setzte sich mit zwei weiteren Unternehmen gegen mehr als 100 Mitbewerber durch. Die Jury bescheinigte dem Beitrag der LMTB „Innovationshöhe, Marktchance sowie volks- und betriebswirtschaftlichen Nutzen“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die LMTB war in den achtziger Jahren als Ausgründung der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin gestartet. Angesiedelt ist sie auf dem künftigen Gründer- und Technologiezentrum in der Nähe des Campus‘ der Freien Universität Berlin in der Fabeckstraße 62 – dem Areal des früheren US-Militärhospitals.
Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin dient dem Sauerstofftransport im Körper und stellt die Wirk-Dosis bei einer Bluttransfusion dar. Er wird derzeit nur durch Vorschriften in grobe Messbereiche eingegrenzt, nicht aber exakt gemessen, da es zurzeit keine zerstörungsfreie Methode der Messung an der fertigen Blutkonserve gibt. Die mangelnde Kenntnis der genauen Dosis, ein Umstand, der bei der Gabe anderer Medikamente undenkbar ist, setzt in der klinischen Praxis den Patienten unnötigen Infektionsrisiken aus und schränkt momentan die Möglichkeiten der gezielten Therapie ein. Auf diesen dringenden Bedarf zielt der LMTB-Blutbeutelsensor ab, der durch eine optische Messung am Beutel der fertigen, steril verschlossenen Blutkonserve den Hämoglobin-Gehalt ermittelt. Mit diesem Sensor eröffneten sich neue Dimensionen und geben dem Mediziner die Option, eine maßgeschneiderte Transfusion mit mehr Qualität, bei gleichzeitigem Einsparen von womöglich unnötigen Konserven, zu verabreichen, betonte die Jury.
Die LMTB betreibt mit 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Technologietransfer in der Biomedizinischen Optik (Biophotonik) und der Angewandte Lasertechnik. Entstanden ist die heutige LMTB im Jahr 1995 durch die Fusion zweier Einrichtungen, die die Anwendung von Lasern wesentlich vorangetrieben haben: das 1985 gegründete Laser-Medizin-Zentrum (LMZ), das erste derartige Institut in Deutschland, und das 1987 in Berlin gegründete Festkörper-Laser-Institut (FLI), von dem im Bereich der technischen Laserentwicklung über viele Jahre hinweg wesentliche Impulse ausgingen.
Auch 2014 hatte die Freie Universität erfolgreich in dem Wettbewerb abgeschnitten; damals gewannen die Ausgründungen Humedics GmbH sowie die Grasse Zur Ingenieurgesellschaft den Innovationspreis. Beide Ausgründungen – bei der Grasse Zur Ingeniergesellschaft handelt es sich um eine Ausgründung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung – wurden eng betreut durch Profund Innovation, die zentrale Service-Einrichtung für den Wissens- und Technologietransfer an der Freien Universität Berlin. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Alumni dabei, Forschungsergebnisse zu verwerten und Innovationen zu verwirklichen.
Preisträger des Innovationspreises Berlin Brandenburg 2015 waren neben der LMTB die Experimental Game GmbH ZaaK und die Technologies GmbH.