Springe direkt zu Inhalt

Jacob Kehinde Olupona erhält Reimar-Lüst-Preis

Religions- und Afrikawissenschaftler Jacob Kehinde Olupona forscht im Rahmen des Preises an der Freien Universität Berlin

Nr. 348/2015 vom 06.11.2015

Der Religions- und Afrikawissenschaftler Jacob Kehinde Olupona von der Harvard-Universität hat den Reimar-Lüst-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung erhalten. Er forscht in diesem Rahmen bis Juni 2016 am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin. Verliehen wurde der Preis in Anerkennung von Professor Oluponas Arbeiten im Bereich der vergleichenden Religionsforschung in Westafrika und der westafrikanischen Diaspora. Er habe einen einzigartigen Beitrag zur Erforschung indigener Religionen sowie zur integrativen Rolle indigen-religiöser Kräfte im Kontext sozialer, ökonomischer und politischer Differenzierungsprozesse geleistet, heißt es in der Begründung der Stiftung. Darüber hinaus habe sich Jacob Kehinde Olupona verdient gemacht durch seine Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten in Europa und Afrika und die intensive Förderung nigerianischer und deutscher Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. An der Freien Universität forscht Jacob Kehinde Olupona zu neuen christlichen Bewegungen in Nigeria und untersucht die Rolle von Pfingstkirchen in Bezug auf die Ausbildung von Zivilgesellschaft, Populärkultur und öffentlichem Raum.

Jacob Kehinde Olupona wurde 1951 in Nigeria geboren und absolvierte nach seinem Bachelor-Studium an der University of Nigeria seinen Master- und PhD-Abschluss an der Boston University. Nach verschiedenen Positionen in Nigeria (Obafemi Awolowo University) und den USA (University of California, Davis) lehrt er seit 2006 am Department for African and African American Studies sowie der Harvard Divinity School an der Harvard-Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind westafrikanische Religionen in Nigeria und der nigerianischen Diaspora in Nordamerika. Er konzentriert sich dabei auf Rituale und Festlichkeiten der Yoruba-Religion sowie auf Aspekte des religiösen Pluralismus und auf die Rolle religiöser Kräfte in zivilgesellschaftlichen Prozessen.

Jacob Kehinde Olupona wurde mehrfach ausgezeichnet; so erhielt er im Jahr 1997 den Forschungspreis der John Simon Guggenheim Foundation, 1995 den Forschungspreis der American Philosophical Society und 2000 den Forschungspreis der Ford Foundation. Zudem verliehen ihm die University of Edinburgh in Schottland sowie die nigerianische University of Abuja die Ehrendoktorwürde. Im Jahr 2007 erhielt Professor Olupona für seine besonderen Verdienste im Bereich der Förderung der Geisteswissenschaften den Nigerian National Order of Merit, die höchste Auszeichnung für akademische Errungenschaften in Nigeria.

Weitere Informationen

  • Prof. Jacob Kehinde Olupona, E-Mail: olupona@fas.harvard.edu
  • Prof. Dr. Hansjörg Dilger, Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität, Gastgeber von Prof. Dr. Jacob Kehinde Olupona an der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-56872, E-Mail: hansjoerg.dilger@berlin.de