Was folgt aus Rana Plaza?
Wirtschaftswissenschaftlerin Elke Schüßler von der Freien Universität Berlin koordiniert internationale Studie zu Arbeits- und Umweltstandards im globalen Bekleidungshandel
Nr. 254/2015 vom 28.08.2015
Welche Konsequenzen aus dem Einsturz der bangladeschischen Textilfabrik Rana Plaza, dem schwersten Unglück in der Geschichte der Textil- und Bekleidungsindustrie, gezogen werden können, ist Gegenstand einer internationalen Studie. Koordiniert wird sie von der Juniorprofessorin Elke Schüßler vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin. Am 24. April 2013 war das neunstöckige Fabrikgebäude in der Stadt Sabhar eingestürzt. Mehr als 1100 Menschen starben bei dem Unglück, mehr als 2400 wurden verletzt. Der Betreiber hatte lebensbedrohliche Baumängel ignoriert. Das Forschungsprojekt „Changes in the Governance of Garment Global Production Networks: Lead Firm, Supplier and Institutional Responses to the Rana Plaza Disaster wird mit 800.000 Euro aus dem Programm „Europe and Global Challenges“ gefördert, das von der VolkswagenStiftung, dem Wellcome Trust und dem Riksbankens Jubileumsfond getragen wird.
Ziel der über drei Jahre angelegten Studie ist es, geeignete Governance-Strukturen für die Einhaltung von Arbeits- und Umweltstandards in globalen Produktionsnetzwerken im Bekleidungshandel zu identifizieren. Die Besonderheit des Projekts liegt darin, dass die Reaktionen auf Rana Plaza aus der Perspektive aller am Produktionsprozess beteiligten Akteure untersucht werden: von den westlichen Handelsunternehmen hin bis zur Fabrikarbeiterin in Bangladesch.
Projektpartner sind die University of New South Wales in Sydney, die London School of Economics, die Universität Göteborg sowie die BRAC University in Bangladesch. An der Freien Universität Berlin wird das internationale Forschungskonsortium koordiniert.
Weitere Informationen
Juniorprofessorin Dr. Elke Schüßler, E-Mail: elke.schuessler@fu-berlin.de
Im Internet: www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/internationales/europe-and-global-challenges