Die Olympischen Spiele und ihre weltpolitische Bedeutung
Öffentlicher Vortrag der renommierten Anthropologin Susan Brownell am 1. Juni 2015 an der Freien Universität Berlin
Nr. 146/2015 vom 28.05.2015
Die Olympischen Spiele und der Aufstieg Asiens sind Thema eines Vortrags, den Susan Brownell, Professorin für Anthropologie an der University of Missouri-St. Louis, am 1. Juni 2015 an der Freien Universität Berlin hält. Sie thematisiert darin, dass alle Olympischen Spiele und FIFA-Fußballweltmeisterschaften nach 2012 außerhalb der westlichen Welt stattfanden und stattfinden werden – drei davon in Asien –, und geht der Frage nach, inwiefern sich darin das Ende der bisherigen Weltordnung andeute. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Als Oslo Ende 2014 seine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 zurückzog, blieben nur Almaty und Peking im Rennen um das Mega-Event übrig, über dessen Vergabe im Juli entschieden wird. Laut Susan Brownell äußere sich für westliche Medien und Berichterstatter hier eine Krise der Olympischen Spiele und vielleicht sogar der Demokratie westlicher Couleur. Sportliche Großereignisse würden – so werde in den Medien oftmals argumentiert – nur noch von „Diktaturen“ veranstaltet, während Demokratien durch öffentliche Proteste gegen überbordende Kosten die Hände gebunden seien, sich erfolgreich zu bewerben.
Susan Brownell ist Professorin für Anthropologie an der University of Missouri, St. Louis, und hat bereits das Internationale Olympische Komitee, Peking, bei den Olympischen Spielen 2008 und Schanghai bei der Expo 2010 beraten. In ihrem Vortrag plädiert sie dafür, die Kostendebatte in ihrem eigentlichen Kontext zu sehen. Asien nehme schlicht seinen Platz neben den westlichen Mächten ein, die die Weltordnung fürs Erste noch immer beherrschen. Die jüngsten Ermittlungen gegen die FIFA stehen für Susan Brownell für den Versuch der westlichen Mächte, eine gewisse Kontrolle über den Weltsport wiederzuerlangen.
Zeit und Ort
- Montag, 1. Juni 2015, um 16.00 Uhr
- Freie Universität Berlin, Silberlaube, Raum K25/11, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3)
Im Internet
Weitere Informationen
Stefanie Schäfer, Graduate School of Asian Studies der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-60423, E-Mail: stefanie.schaefer@fu-berlin.de