Springe direkt zu Inhalt

Freie Universität beteiligt sich im Deutschen Netzwerk Bioinformatik-Infrastruktur

Forschung im Zentrum für Integrative Bioinformatik ermöglicht automatisierte Auswertung komplexer Daten

Nr. 058/2015 vom 06.03.2015

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin beteiligen sich an einem der acht Leistungszentren des Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI). Seit März 2015 arbeiten sie im Zentrum für Integrative Bioinformatik (CIBi) gemeinsam mit Kollegen von den Universitäten Tübingen und Konstanz an der Pflege und Weiterentwicklung von Algorithmen für die Analyse sowie die Interpretation komplexer Daten aus Experimenten mit sogenannten Hochdurchsatzmethoden. Dabei werden zum Beispiel Milliarden von Genomstücken gleichzeitig abgelesen. Das de.NBI wird für fünf Jahre mit insgesamt 20 Millionen Euro, das CIBi mit zwei Millionen Euro von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Koordiniert wird das Netzwerk von der Universität Bielefeld.

In der biomedizinischen Forschung bringen neue Sequenziermethoden und die hochauflösende Massenspektrometrie eine enorme Datenmenge an Messwerten mit sich. Diese sogenannten Omics-Methoden (die Genomik, Transktriptomik, Proteomik und Metabolomik) ermöglichen umfängliche Erkenntnisse über zelluläre Systeme. Allerdings sind die erzeugten Datenmengen äußerst komplex und umfangreich – im Bereich von Terabytes. Ein Terabyte entspricht 1024 Gigabytes.

Zunehmend werden zudem Daten aus mehreren Technologien parallel erzeugt, zum Beispiel Daten zum Genom und zu den Proteinkonzentrationen in einer Zelle. Ein einzelner Algorithmus reicht für die Analyse und Interpretation dieser Daten nicht mehr aus; mehrere Algorithmen müssen dann in komplexe Datenanalyse-Abläufe eingebunden werden. Dadurch wird die automatisierte Auswertung selbst komplexester Daten möglich. Das Team um den Bioinformatikprofessor Knut Reinert von der Freien Universität Berlin macht es sich im Rahmen des Netzwerks zur Aufgabe, Algorithmen für die Analyse von Genom- und Transkriptomdaten weiterzuentwickeln und anderen Gruppen zugänglich zu machen. Der Bioinformatikprofessor Oliver Kohlbacher von der Universität Tübingen erforscht Algorithmen für die Proteom- sowie Metabolomanalyse, der Informatikprofessor von der Universität Konstanz Michael Berthold untersucht die mögliche Integration dieser Algorithmen in Arbeitsabläufe.

Weitere Informationen

Prof. Dr.-Ing. Knut Reinert, Institut für Informatik der Freien Universität, Telefon: 030 / 838-75222, E-Mail: knut.reinert@fu-berlin.de

Im Internet

Bekanntmachtung des BMBF zur Einrichtung des Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI): www.bmbf.de/foerderungen/22291.php