Veterinärmediziner der Freien Universität Berlin als Präsident des Robert Koch-Instituts eingeführt
Prof. Dr. Lothar H. Wieler übernimmt Amt von Prof. Dr. Reinhard Burger
Nr. 049/2015 vom 26.02.2015
Der bisherige geschäftsführende Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen der Freien Universität und Professor am Fachbereich Veterinärmedizin, Prof. Dr. Lothar H. Wieler, ist am Donnerstag in Berlin in das Amt des Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) eingeführt worden. Er übernimmt die Position am 1. März. Der derzeitige Amtsinhaber Prof. Dr. Reinhard Burger scheidet aus Altersgründen aus. Über gemeinsame Forschungsprojekte wird Professor Wieler auch weiterhin eng mit der Freien Universität Berlin verbunden sein.
Prof. Dr. Lothar H. Wieler wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Seit 1998 ist er Professor und aktuell geschäftsführender Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen an der Freien Universität. Seine wissenschaftlichen Tätigkeiten an den Universitäten in München, Ulm und Gießen sowie Forschungsaufenthalte in den USA und Großbritannien konzentrierten sich auf die Mechanismen der Übertragung von Infektionserregern und deren krankheitsauslösenden Faktoren. Mittels Genom-Analysen entschlüsselt er die Entstehungsgeschichte und Verwandtschaft von Infektionserregern, wodurch Ausbruchsgeschehen unmittelbar nachvollzogen und somit schneller eingedämmt werden können. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind Infektionen mit multi-resistenten Bakterien, die zu den größten Herausforderungen in der Infektionsmedizin zählen. Seit 2007 ist er Koordinator des vom Bundesforschungsministerium geförderten Netzwerkes „FBI-Zoo“ (Food-Borne Zoonotic Infections of Humans). Außerdem ist er Sprecher des Internationalen DFG-Graduiertenkollegs „Functional Molecular Infection Epidemiology“, welches gemeinsam mit der indischen University of Hyderabad etabliert wurde. Seit 2010 ist er Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften.