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Überfluten Narzissten mit ihren Statusmeldungen Facebook?

Wissenschaftler der Freien Universität publizieren Ergebnisse einer Studie zum Verhalten von Facebook-Nutzern im renommierten Journal of Research in Personality

Nr. 002/2015 vom 05.01.2015

Forscher der Freien Universität und der University of Arizona, USA, sind der Frage nachgegangen, ob narzisstisch veranlagte Facebook-Nutzer die Möglichkeit, Statusmeldungen zu posten, deutlich häufiger nutzen als andere. Entgegen der weitverbreiteten Annahme zeigte die Studie, dass narzisstisch veranlagte Facebook-Nutzer keineswegs mehr Beiträge teilen als der durchschnittliche Facebook-Nutzer. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden bereits in der Online-Version des renommierten Journal of Research in Personality publiziert und erschienen zudem in dessen Print-Ausgabe am 2. Dezember 2014.

Zur Erhebung verlässlicher Daten befragten die Wissenschaftler der Freien Universität und der University of Arizona, USA, 209 deutsche und 153 amerikanische Studierende. Die Studenten und Studentinnen mussten angeben für wie narzisstisch sie sich selbst halten, und ihre Freunde wurden gebeten, ebenfalls eine Einschätzung abzugeben. Mit dem Einverständnis der Teilnehmer konnten die Forscher dann auf das Facebook-Profil der Studierenden zugreifen und die Status-Meldungen erfassen, die diese in den sechs Wochen vor Studienbeginn verfasst hatten. Es zeigte sich, dass der Unterschied zwischen „narzisstischen“ und „durchschnittlichen“ Facebook-Nutzern keineswegs auffällig ist. „Allerdings vermuten wir, dass die Posts von narzisstisch veranlagten Nutzern mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und deshalb stärker im Gedächtnis bleiben, wodurch wiederum der Eindruck entsteht, dass diese Personen mehr posten als andere“, erläutert Fenne große Deters, Diplom-Psychologin von der Freien Universität Berlin.

Die Publikation

Fenne große Deters, Mathias Mehl und Michael Eid. 2014. „Narcisstic power poster? On the relationship between narcissism and status updating activity on Facebook“, in: Journal of Research in Personality, Vol. 53, S.165-174.

Weitere Informationen

Dipl.-Psych. Fenne große Deters, Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-51 259, E-Mail: f.g.deters@fu-berlin.de