Springe direkt zu Inhalt

Individuell und zeitgenössisch

Abschlussperformance des Valeska-Gert-Gastprofessors Koffi Kôkô und Studierenden der Freien Universität am 14. Dezember 2014 in der Akademie der Künste

Nr. 425/2014 vom 10.12.2014

Studierende des Masterstudiengangs Tanzwissenschaften der Freien Universität Berlin präsentieren am kommenden Sonntag, dem 14. Dezember 2014, in der Akademie der Künste eine Performance, die sie unter Anleitung des Valeska-Gert-Gastprofessors Koffi Kôkô in diesem Wintersemester erarbeitet haben. Der aus Benin stammende Tänzer und Choreograph führte die Studierenden in den vergangenen Monaten in seine tänzerischen Methoden ein und konzipierte mit ihnen eine Performance mit dem Titel „Der dritte Körper“. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Gabriele Brandstetter statt, Professorin für Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Tanzwissenschaft an der Freien Universität. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Koffi Kôkô lebt und arbeitet in Paris und Benin. Er entwickelte auf Basis der rituellen Initiation in die animistischen Kulte Westafrikas eine individuelle und zeitgenössische Bewegungssprache, die er seit den achtziger Jahren in Solo- und Gruppenchoreographien international präsentiert. In seiner Methode thematisiert er das Verstehen von Bewegung in der Kommunikation zwischen Choreograph und Tänzer. Dabei geht es um ein Bewusstsein des Körpers im Tanz und um die Frage „Wer bin ich, wenn ich tanze?“ Nach Koffi Kôkô erforscht der Tänzer im Tanzen den Raum des eigenen physischen Körpers und den Raum, der seinen Körper umgibt. Die Dynamik zwischen Innen-Raum und Außen-Raum erdichtet sich in der Möglichkeit der Repräsentation von Rollen oder Objekten.

Die tänzerische Methode von Koffi Kôkô ist eine zeitgenössische choreographische Arbeit, die nicht den modernen Tanz europäischer Tradition zum Ausgangspunkt hat, sondern die westafrikanischen Tänze und Rituale: „Für mich ist das kein Patchwork“, erklärt Koffi Kôkô. „Die zeitgenössische Kunst befindet sich in mir genauso wie der Animismus. In meiner Religion bin ich ein hoher Würdenträger, aber ich bin auch zeitgenössischer Choreograph. Ich kann aus den verschiedenen Wissensräumen schöpfen und mich in den verschiedenen Kontexten frei bewegen.“

Die Valeska-Gert-Gastprofessur ist eine Kooperation der Freien Universität mit dem Deutschen Akademischen Austausch-Dienst und der Akademie der Künste. Sie wird jedes Semester mit einem Künstler oder einer Künstlerin aus dem Bereich von Tanz und Performance besetzt. Der Dialog zwischen Studierenden und Künstlern soll einen gegenseitigen Einblick in die jeweiligen Arbeitsweisen geben und Diskussionen über Unterschiede, aber auch Überschneidungen von künstlerischer Arbeit und wissenschaftlicher Forschung anregen.

Zeit und Ort

  • Sonntag, 14. Dezember 2014 um 12.00 Uhr
  • Studiobühne der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, U-Bahnhof Hansaplatz (U9)
  • Eintritt fünf Euro, ermäßigt drei Euro

Weitere Informationen

Prof. Dr. Isa Wortelkamp, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-50348; E-Mail: isa.wortelkamp@fu-berlin.de

Im Internet

www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/fachbereich/gastprof/gert/index.html