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Kriegstaumel und Pazifismus

Tagung zu Jüdischen Intellektuellen im Ersten Weltkrieg vom 4. bis 6. Dezember an der Freien Universität

Nr. 415/2014 vom 02.12.2014

Die Haltung der deutschen Juden zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist Thema einer Tagung vom 4. bis 6. Dezember 2014 an der Freien Universität Berlin. Expertinnen und Experten stellen aus geschichts-, kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive die verbreitete Vorstellung zur Diskussion, die deutschen Juden hätten 1914 mit überwältigender Mehrheit in den allgemeinen Kriegstaumel eingestimmt und sich gegen die fortbestehenden antisemitischen Ressentiments als gute deutsche Patrioten erweisen wollen. Dieses Bild von den kriegsbegeisterten deutschen Juden bedarf nach Meinung der teilnehmenden Wissenschaftler der kritischen Überprüfung. Literarische und autobiographische Texte zeigen, dass insbesondere die Haltung jüdischer Intellektueller zum Ersten Weltkrieg differenzierter zu bewerten ist als dies bisher geschah. Die Tagung mit dem Titel „Kriegstaumel und Pazifismus. Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg“ ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Journalisten können sich für Interviews zum Tagungsthema an die Organisatoren wenden.

Die Organisatoren der Tagung vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität wollen das bisherige Bild von den deutschen Juden im Ersten Weltkrieg differenzieren. Sie erörtern, dass nicht nur viele der assimilierten Juden eine Demonstration ihres Patriotismus für überflüssig erachteten, sondern dass auch viele Juden in diesem Krieg nicht genötigt sein wollten, vor allem an der Ostfront auf Glaubensgenossen zu schießen. Ziel der Konferenz ist es, die Selbst- und Fremdwahrnehmung jüdischer Intellektueller neu zu beschreiben und auch Texte nichtjüdischer Autoren, die sich mit dem Verhältnis der Juden zum Krieg auseinandersetzen, einer neuen Einschätzung zu unterziehen.

Zeit, Ort und Interviewmöglichkeiten

  • Donnerstag, 4., bis Samstag, 6. Dezember 2014, Eröffnung am Donnerstag 9.30 Uhr
  • Seminarzentrum der Freien Universität Berlin, Raum L 115, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem Dorf oder Thielplatz (U3)
  • Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
  • Journalisten, die an einem Interview zum Tagungsthema interessiert sind, können sich an die Professoren für Literaturwissenschaft Irmela von der Lühe (vdluehe@zedat.fu-berlin.de) oder Hans Richard Brittnacher (brittnacher21@aol.com) wenden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hans Richard Brittnacher, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-54217, E-Mail: brittnacher21@aol.com