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Learning by doing

Studentinnen des Kunsthistorischen Institutes der Freien Universität kuratieren eine Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop

Nr. 298/2014 vom 27.08.2014

Studierende vom Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin haben gemeinsam mit dem Kunstmuseum Ahrenshoop eine Ausstellung zum Werk des deutschen Malers und Grafikers Dieter Goltzsche erarbeitet. Mit dieser Exposition würdigt das Kunstmuseum Ahrenshoop Dieter Goltzsche anlässlich seines 80. Geburtstages. Zu sehen sind Handzeichnungen der vergangenen Jahrzehnte, darunter auch zahlreiche neuere Arbeiten, die erstmals gezeigt werden. Die Ausstellung wird am 6. September eröffnet und ist bis zum 2. November 2014 im Kunstmuseum Ahrenshoop zu sehen.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines zweisemestrigen Seminars, in dem sich die Studierenden unter der Leitung von Dr. Anna-Carola Krausse in Theorie und Praxis mit verschiedenen kuratorischen Konzepten und Vermittlungsformen vertraut machten. Ziel des Projektseminares war es, den Studierenden im angeleiteten „learning by doing“ die wesentlichen organisatorischen Schritte und relevanten kuratorischen Fertigkeiten zu vermitteln, die für die Umsetzung einer Ausstellung nötig sind. Diese reichten dann von der Erarbeitung eines Konzepts über die Erstellung logistischer Ablaufpläne bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Katalogproduktion sowie schließlich der konkreten Ausstellungsgestaltung.

Dieter Goltzsche, geboren 1934 in Dresden, studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und an der Akademie der Künste der DDR. Ab 1960 arbeitete er freischaffend in Berlin. Seit 1980 zunächst Dozent für Malerei und Graphik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, erhielt er dort 1992 eine Professur. Heute lebt und arbeitet Dieter Goltzsche in Berlin-Friedrichshagen.

Der Künstler wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet: 1978 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Peis der Akademie der Künste der DDR, 1998 wurde ihm der Hannah-Höch-Preis der Stadt Berlin verliehen und 2010 der Hans-Theodor-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste. Zudem ist er seit 1990 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

„Dieter Goltzsche ist ein virtuoser Erzähler mit vielen Facetten“, sagt Dr. Anna-Carola Krausse vom Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin. Mit leichter Hand, fast spielerisch, doch stets mit feinem Kalkül übersetze er Gesehenes und Erlebtes in eine Formensprache, die sich zwischen Figuration und Abstraktion bewege. Ob Tusche, Kreide, Kohle, Aquarell oder Tempera, immer zeige sich Goltzsche als experimentierfreudiger Bildgestalter. Um Goltzsches Bildwelten zu ergründen reiche ein flüchtiger Blick oft nicht aus. In diesem Sinne sei auch der Titel der Ausstellung „Die Kuh verstecken“ – ein Zitat des Künstlers – als Aufforderung zu verstehen, die Blätter genau zu erkunden, wobei es freilich nicht darum geht, eine tatsächlich „versteckte Kuh" zu entdecken. „Goltzsche will nicht die sichtbare Wirklichkeit abbilden, sondern mit den Mitteln der Kunst eine eigene Welt schaffen“, erklärt Vera Mengelkamp, eine der studentischen Kuratorinnen der Freien Universität.

Die in der Ausstellung gezeigten Werke stammen größtenteils aus dem Besitz des Künstlers sowie der Sammlung des Kunstmuseum Ahrenshoop. Ergänzt werden sie durch Leihgaben aus Berliner Museen. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein illustrierter Katalog mit kurzen Essays zu ausgesuchten Werken.

Zeit und Ort

  • Eröffnung: Samstag, 6. September 2014 um 15.00 Uhr
  • Ausstellung: 7. September bis 2. November 2014
  • Kunstmuseum Ahrenshoop, Weg zum Hohen Ufer 36, 18347 Ostseebad Ahrenshoop

Weitere Informationen

Dr. Anna-Carola Krausse, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55852 oder 692 48 92, E-Mail: anna-carola.krausse@fu-berlin.de

Im Internet

kunstmuseum-ahrenshoop.de