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Kostenfreie Therapie an der Freien Universität Berlin für traumabelastete Jugendliche

Hochschulambulanz bietet psychologische Hilfe für Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt

Nr. 281/2014 vom 05.08.2014

Die Hochschulambulanz der Freien Universität Berlin bietet im Rahmen einer Studie eine Traumatherapie für Jugendliche und junge Erwachsene an. Die psychologische Behandlung ist an junge Menschen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren gerichtet, die sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt haben und dadurch anhaltend belastet sind, zum Beispiel durch wiederkehrende Bilder oder Albträume. Vor der Therapie erfolgt eine genaue Diagnostik; Diagnostik und Therapie sind für die Patienten kostenfrei. Die Studie wird seit 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, die Leitung hat Prof. Dr. Rita Rosner inne. Die Therapie findet statt im Rahmen eines Projekts zur Gesundheitsforschung.

„Jugendliche mit einer posttraumatischen Belastungsstörung benötigen eine an ihre Entwicklung angepasste Traumatherapie“, erläutert Dr. Maja Trenner vom Fachbereich klinische Psychologie und Psychotherapie der Freien Universität Berlin. Als Jugendlicher sei man stetig auf der Suche und schwanke zwischen dem Wunsch nach Selbstständigkeit und dem Bedürfnis nach Anlehnung. Jugendliche wollten die Therapie zumeist „schnell hinter sicher bringen“ und weiterleben; sie neigten stärker zu impulsivem und häufig auch zu selbstschädigendem Verhalten.

Ziel der Entwicklungsangepassten Kognitiven Verhaltenstherapie ist es, in einem ersten Schritt stressreduzierender Fertigkeiten aufzubauen, die helfen, mit den traumaassoziierten Gefühlen wie Angst, Wut, Scham und Schuld umzugehen. In der anschließenden Traumatherapie werden die durch die Traumatisierung häufig extrem belastenden Überzeugungen der Patienten mit therapeutischer Hilfe hinterfragt mit dem Ziel, das Erlebte verarbeiten zu können.

Für bedürftige Teilnehmer ist aus BMBF-Mitteln eine Beteiligung an den Fahrtkosten zu den diagnostischen und therapeutischen Sitzungen möglich. Für den Aufwand, der im Verlauf der Therapien durch zusätzliche Diagnostik entsteht, erhalten die Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung.

Weitere Informationen

Dr. Maja Trenner, Fachbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-75303, E-Mail: maja.trenner@fu-berlin.de

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