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Botschafter für den interkulturellen Dialog ausbilden

Internationale Sommeruniversität unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments und der UNESCO 30. Juni bis 12. Juli 2014 an der Freien Universität Berlin

Nr. 233/2014 vom 25.06.2014

Die Freie Universität Berlin ist vom 30. Juni bis 12. Juli Gastgeberin einer internationalen Sommeruniversität unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments, die von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung (UNESCO) ausgerichtet wird. Erwartet werden etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von mehr als zwölf renommierten Universitäten Europas, des Mittleren Ostens, Afrikas und Nordamerikas. Leitthema des sogenannten Aladdin-Projektes ist „Frieden und Religion im 21. Jahrhundert“. Die internationale Sommeruniversität zur Ausbildung interkultureller Führungskräfte findet jährlich statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betrachten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben dem Besuch von Vorträgen und Seminaren führender Wissenschaftler und Akteure auf diesem Gebiet werden die Teilnehmer das Thema in Workshops auch selbst bearbeiten und ihre Ergebnisse am Ende präsentieren. Ziel der Sommeruniversität ist es, die Teilnehmer mit dem nötigen Wissen und den nötigen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Karriere im heutigen kulturell-vielfältigen und global-vernetzen Arbeitsumfeld vorzubereiten. Außerdem soll die Sommeruniversität dazu beitragen eine friedvolle und dialogbereite Kultur zu stärken; vermittelt werden dazu Werte wie Menschenwürde, kulturelle Vielfalt, gegenseitiger Respekt und eine verantwortungsbewusste Regierungsführung. Durch Arbeitsgruppen, gemeinsame Forschungsprojekte und Gruppenaktivitäten wird den Studierenden ermöglicht, auch ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten im Umgang mit Menschen unterschiedlicher Kulturen zu verbessern. Die Sommeruniversität soll zudem als eine Kontakt- und Arbeitsplattform für Studierende mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen fungieren.

Aus historischer Perspektive wird wahrgenommen, dass Religion häufig der Grund für Gewalt, Konflikt, Ablehnung und Rassismus ist. Die Debatten über Religion haben sich häufig allein auf die Beziehung von Staat und Religion konzentriert. Jedoch wird Religion immer mehr auch zu einer einflussreichen transnationalen politischen Kraft; die von ihr ausgehenden Spannungen und Konflikte verbreiten sich auf globaler Ebene. Gleichzeitig wirkt Religion als transnationale Kraft auch in vielen Fällen friedensstiftend. Die Entwicklung aktueller Konflikte hat internationale Organisationen dazu bewegt, sich auf den interreligiösen und interkulturellen Dialog als konfliktlösende Strategie zu konzentrieren.

Im Aladdin-Projekt treten seit dessen Gründung im Jahr 2009 Wissenschaftler mit der Unterstützung internationaler Persönlichkeiten für die Annäherung der Kulturen und gegen Holocaustleugnung, Antisemitismus und Rassismus besonders in der euro-mediterranen Region ein. Schirmherren der Organisation sind unter anderem der frühere französische Staatspräsident Jaques Chirac und Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Im Juli 2013 fand in Istanbul die erste Sommeruniversität des Aladdin-Projekts statt. Zwei Wochen lang tauschten sich 60 Studierende über die großen europäischen Konflikte des 20. Jahrhunderts und die Friedens- und Versöhnungsprozesse vor allem zwischen Deutschland und Frankreich aus. Die teilnehmenden Studierenden kehrten um eine nachhaltige interkulturelle Erfahrung bereichert in ihre Heimatländer zurück und wirken dort seither als Multiplikatoren für Dialog und Verständigung.

Weitere Informationen

Gesa Heym-Halayqa, Programmkoordinatorin Erasmus im Auslandsamt der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73443, E-Mail: gesa.heym-halayqa@fu-berlin.de

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