Einflussnahme des Ministeriums für Staatssicherheit auf die West-Berliner Polizei von 1972 bis 1989
Der Polizeipräsident in Berlin und der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität stellen Ergebnisse auf einer Pressekonferenz am 4. Juni vor
Nr. 201/2014 vom 02.06.2014
Welchen Einfluss hat das Ministerium für Staatssicherheit auf die West-Berliner Polizei gehabt? Wissenschaftler des Forschungsverbunds SED-Staat sind dieser Frage im Auftrag des Polizeipräsidenten in Berlin nachgegangen. Die Ergebnisse werden vorgestellt
auf einer Pressekonferenz
am Mittwoch, 4. Juni 2014, 11.00 Uhr
im Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke 6 in Berlin-Tempelhof (Medienraum)
Anmeldungen bitte unter: pressedienst@polizei.berlin.de
Teilnehmer:
- Polizeipräsident Klaus Kandt
- Prof. Dr. Klaus Schroeder, Freie Universität Berlin
- Dr. Jochen Staadt, Freie Universität Berlin
- Moderation: Pressesprecher Stefan Redlich
Informationen über die jahrelange IM-Tätigkeit und die SED-Mitgliedschaft des Kriminaloberkommissars a. D. Karl-Heinz Kurras veranlassten 2009 den damaligen Polizeipräsidenten Dieter Glietsch, die gegen die West-Berliner Polizei gerichtete Tätigkeit des MfS systematisch untersuchen zu lassen. Mit der Untersuchung wurde der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität beauftragt. Die ersten Untersuchungsergebnisse für den Zeitraum bis zum Jahr 1971 wurden im März 2011 vorgestellt. Danach entschied der Polizeipräsident in Berlin, auch die MfS-Tätigkeit gegen die West-Berliner Polizei für den Zeitraum von 1972 bis 1989 untersuchen zu lassen. Die beteiligten Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben das Gesamtergebnis ihrer Forschungen in einem Buch zusammengefasst. das auf der Pressekonferenz am 4. Juni 2014 vorgestellt wird. Der Band „Feindwärts der Mauer. Das MfS und die West-Berliner Polizei “ behandelt auf 487 Seiten die Auseinandersetzung um die Berliner Polizei von 1945 bis 1989. Er enthält unter anderem Angaben zu allen wichtigen MfS-Agenten in der West-Berliner Polizei, zur Diffamierungskampagne des MfS gegen die West-Berliner Polizei und zur Behinderung der Fahndung nach international agierenden Terroristen.