Was bleibt und was lohnt! – 125. Geburtstag und 60. Todestag von Friedrich Wolf
Tagung der Freien Universität zum Werk des Schriftstellers und Autors der Erzählung „Die Weihnachtsgans Auguste“
Nr. 342/2013 vom 06.11.2013
Anlässlich des 125. Geburtstages und des 60. Todestages des Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf in diesem Jahr veranstaltet die Freie Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Akademie der Künste eine wissenschaftliche Tagung. Unter der Leitung von Hermann Haarmann, Professor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und langjähriger Vorsitzender der Friedrich-Wolf-Gesellschaft, setzen sich Wissenschaftler mit dem Werk des Schriftstellers auseinander. Die öffentliche Tagung findet am Freitag, den 29. November 2013 in der Akademie der Künste statt, der Eintritt ist frei.
Seit Jahren arbeitet die Friedrich-Wolf-Gesellschaft daran, Leben und Werk des Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf neu zu bewerten. Wissenschaftler haben die Bandbreite insbesondere des dramatischen Œuvres herausgearbeitet, sodass der Autor in den Kreis historisch bedeutsamer Schriftsteller zurückgekehrt ist, ohne die einst kanonisierte Zuschreibung zum sozialistischen Realismus. Diesen Weg wollen die Referenten der Tagung „Was bleibt und was lohnt!“ weiter beschreiten.
Friedrich Wolf wurde 1888 in Neuwied am Rhein geboren. Er studierte Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte. Wolfs Einsatz als Truppenarzt im Ersten Weltkrieg ließ ihn zum Kriegsgegner werden. In der Weimarer Republik gehörte er zu den erfolgreichsten Autoren des deutschen Theaters; seine Stücke „Cyankali“ und „Die Matrosen von Cattaro“ gelten als Klassiker des politischen Theaters. Als Arzt setzte sich Friedrich Wolf für die Naturheilkunde und eine gesunde Lebensweise ein. Nach dem Machtantritt Hitlers verließ Friedrich Wolf Deutschland. Mit „Professor Mamlock“ schrieb Wolf 1933 eines der wichtigsten antifaschistischen Dramen. 1938 wurde er in Frankreich verhaftet; erst drei Jahre später konnte er ein Internierungslager in Richtung Moskau verlassen. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion ging Wolf als Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland an die Front, um über Lautsprecher und Flugblätter deutsche Soldaten zum Überlaufen aufzufordern. 1945 kehrte er nach Berlin zurück und engagierte sich als Schriftsteller und Kulturpolitiker für den Aufbau eines neuen Deutschlands. Wolf war 1951 erster Botschafter der DDR in Polen. Im Jahr 1953 starb Friedrich Wolf in seinem Haus in Lehnitz bei Berlin.
Einer breiten Öffentlichkeit auch heute bekannt ist Friedrich Wolf durch seine Erzählung „Die Weihnachtsgans Auguste“ von 1946.
Vorträge
- Prof. Dr. Walter Fähnders (Universität Osnabrück): Worpswede und „Kolonne Hund“
- Prof. Dr. Frank Stern (Universität Wien): Friedrich Wolf „Cyankali“
- Sebastian Schirrmeister, MA (Universität Hamburg): Professor Mamlocks „Exil“ in Palästina
- Dr. Christoph Hesse (Freie Universität Berlin): Friedrich Wolfs Filmpläne im sowjetischen Exil
- Christoph Rosenthal, BA (Freie Universität Berlin): Friedrich Wolfs Mitarbeit am Filmprojekt „Rat der Götter“ (Regie: Kurt Maetzig)
- Prof. Dr. Frank Hörnigk (Humboldt-Universität zu Berlin): Zur Rezeptionsgeschichte Friedrich Wolfs in der DDR
Zeit und Ort
- Freitag, den 29. November 2013, 10.00 bis 18.00 Uhr
- Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin (Clubräume)
Weitere Informationen
Prof. Dr. Hermann Haarmann, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-57859, E-Mail: ikk@zedat.fu-berlin.de