Springe direkt zu Inhalt

Amerikanische Tänzerin und Professorin für Tanzgeschichte Emma Lew Thomas wird Gastwissenschaftlerin der Freien Universität

Wissenschaftlerin der University of California übernimmt Valeska-Gert-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin / öffentliche Auftaktveranstaltung am Montag, 21. Oktober

Nr. 315/2013 vom 18.10.2013

Die amerikanische Tänzerin und Professorin für Tanzgeschichte Emma Lew Thomas übernimmt im Wintersemester die künstlerische Gastprofessur für Tanz und Performance am Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Die Wissenschaftlerin der University of California (UCLA) wird gemeinsam mit den Studierenden des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft am Beispiel ausgewählter Choreographien des Ausdruckstanzes aktuelle Fragen zur Geschichtlichkeit, zu Erinnern und Gedächtnis dieser Tanz-Formen erarbeiten. Hinzugezogen werden dafür unter anderem Werke von Mary Wigman und Harald Kreutzberg. Die Einführungsveranstaltung der Valeska-Gert-Gastprofessur mit Lewis Thomas findet statt am Montag, 21. Oktober 2013, um 18.00 Uhr in der Akademie der Künste am Hanseatenweg. Die Veranstaltung ist öffentlich.

Welchen Zugriff auf die Tanzpraxis des Ausdruckstanzes, seiner Schulen nach 1945 ermöglicht das erinnernde „Wiederholen“? Welches (Körper-)Wissen wird dabei aktiviert? Welche historischen Kontexte, welches „Wissen“ sind dafür relevant? Und wie, schließlich, können diese stets nur fragmentarischen Elemente wieder-er-funden werden und in die Praxis zeitgenössischer Körper übertragen werden? Diesen Fragen geht Emma Lew Thomas mit ihren Studierenden nach. Die Ergebnisse werden am 19. Dezember 2013 um 18.00 Uhr unter der Leitung von Emma Lewis Thomas im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft präsentiert.

Nachdem Emma Lew Thomas 1953 ihren Bachelor-Abschluss erhalten und mit einem Stipendium nach Paris gegangen war, begann sie ihre professionelle Tanzausbildung als Meisterschülerin von Mary Wigman in Berlin (1954–1958). Zur selben Zeit trat sie an der Städtischen Oper Berlin und am Mannheimer Festspieltheater in Produktionen wie „Sacre du Printemps“ und „Carmina Burana“ auf. Sie produzierte eigene Stücke auf verschiedenen Off-Bühnen in Berlin, Paris und Zürich. Emma Lewis Thomas promovierte zu Brechts Adaption von Gorkis „Die Mutter“ (Indiana University) und war aktives Mitglied der Internationalen Brecht Gesellschaft, der Modern Language Association, der American Association of Teachers of German und der American Dance Guild. 1971 wurde sie an die UCLA berufen und fokussierte ihre Forschung auf französische, deutsche, dänische und italienische Tanzquellen und verschiedenste Notationsformen aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, um diese dann in Bewegung zu übersetzen und für ihre eigenen Produktionen zu nutzen. 1982 hatte sie eine Gastprofessur für Tanzgeschichte an die Justus-Liebig-Universität in Gießen inne.

Offiziell seit 1998 im Ruhestand, ist Emma Lewis Thomas immer noch aktiv, etwa mit zahlreichen Performances wie Shakespeares „All’s Well that Ends Well“ (2000), „Reflections on Kreutzberg“ (2005) oder der für November 2013 geplanten Re-Kreation von „Le Sacre du Printemps“.

Die Valeska-Gert-Gastprofessur ist eine Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austausch-Dienst und der Akademie der Künste.

Zeit und Ort der Auftaktveranstaltung

  • Montag, 21. Oktober 2013, um 18.00 Uhr
  • Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, S-Bhf. Bellevue, U-Bhf. Hansaplatz, Bus 106 

Weitere Informationen

Juniorprof. Dr. Isa Wortelkamp, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-50348; E-Mail: isaworte@zedat.fu-berlin.de